Antequera: Kirche San Pedro – “vorm Hauptaltar, unterm Baldachin”

Unter zahlreichen interessanten Exponaten befindet sich in der Kirche San Pedro in Antequera eine Skulptur des “Cristo de las Penas” (Christus der Schmerzen).
Dieses Kunstwerk aus dem 17. Jahrhundert, bei dem die Arme des Gekreuzigten fast vertikal gearbeitet sind, ist einzigartig.

Cristo de las Penas – vorm Hauptaltar, unterm Baldachin!

Dass der Künstler die Arme der Christusfigur fast senkrecht stehend dargestellt hat, weist auf den Einfluss der sog. Jansenisten hin, die diese Darstellung bevorzugten.
Wer waren die Jansenisten?
Der nach ihnen benannte “Jansenismus” war im 17. und 18. Jahrhundert eine vor allem in Frankreich verbreitete Bewegung in der katholischen Kirche, die sich auf die ursprüngliche christliche Lehre bezog, die der Heilige Augustinus von Hippo vertrat – die sog. “Gnadenlehre”.
Diese betont, dass der Mensch aufgrund der Erbsünde seine Neigung zum Sündigen nicht selbst überwinden kann und daher auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist.
Die Jansenisten forderten überdies ein an der Urgemeinde orientiertes einfaches, zurückgezogenes Leben.

Das dunkle Altarbild der Hauptkapelle (hinter dem Baldachin) besteht aus vielfarbigem Stuck und stammt aus dem achtzehnten Jahrhundert. Es enthält ganze dreizehn Gemälde mit dem Thema der Ankunft des Heiligen Geistes.

Zur Kirche San Pedro

Die ursprüngliche Kirche San Pedro wurde im Jahr 1522 vom Priester Esteban de Villalón gegründet und am 30. Juni desselben Jahres geweiht.
Doch schon fünfzig Jahre später erwies sich das Gotteshaus als zu klein.
Der Neubau, der im Jahr 1574 begann, dauerte allerdings seine Zeit. Das Projekt war zu ehrgeizig angelegt und die Mittel waren zu knapp.
Erst im Jahr 1731 konnte das neue Gebäude unter dem Episkopat von Fray Francisco de San José fertiggestellt und eingeweiht werden.

San Pedro gehört heute zu der sogenannten Gruppe der Kirchen mit Renaissancesäulen. Nichtsdestotrotz weist diese Kirche auch gotische Kreuzrippengewölbe auf.
Die Mehrheit der Kunstgegenstände in San Pedro ist indes dem Barock zuzurechnen.

Weitere Artikel zu Antequera

Antequera – Das Herz Andalusiens
Antequera – Die Dolmen un Legenden
Antequera – San Juan de Dios (andalusischer Barock pur)

Interessante Orte in der Nähe:

Der Klettersteig Caminito del Rey
Almería – Afrika ganz nah!

Caravaca de la Cruz
Fuentes del Marques
Córdoba – 4-tlg. Artikel

Links zu den jeweiligen Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel

Antequera: San Juan de Dios – andalusischer Barock pur

San Juan de Dios, der Heilige Johannes von Gott (1495 – 1550), auch Juan der Portugiese genannt, – wird vor allem in Spanien verehrt.
In seinem bewegten Leben war er Buchhändler; er gilt daher als Schutzpatron aller Buchhändler und Buchdrucker, wie auch (zum Teil) der Stadt Granada.
(Augenzwinkernd: Schriftsteller werden in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, tja! 🙂 )


Als Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder von San Juan de Dios ist dieser Heilige aber auch zugleich Schutzpatron der Krankenhäuser, der Krankenpfleger und der Kranken.
Und auch hierzu gibt es eine Vorgeschichte:

Am 20. Januar 1539 hörte Johannes den berühmten Prediger Juan von Avila.
Tief bewegt, verschenkte er nach dieser Ansprache all sein Hab und Gut an die Armen.
Tragischerweise hielt man ihn deshalb für verrückt und brachte ihn in das Königliche Hospital, wo er die Not der Kranken, insbesondere die der Geisteskranken kennenlernte.
Nach seiner Entlassung unternahm Johannes eine Wallfahrt nach Guadalupe zur dort verehrten “Schwarzen Madonna” (s. Foto unten), und er begann nach seiner Rückkehr selbst Kranke zu pflegen, arme Menschen, die er auf der Straße auflas.
Er kümmerte sich auch um Prostituierte und verarmte Witwen.
Sein Wahlspruch lautete fortan: “Das Herz befehle.”

Die Kirche San Juan de Dios in Antequera –
andalusischer Barock pur

Die Bauarbeiten für diese Kirche im Herzen Andalusiens begannen, als der Orden des Heiligen Johannes von Gott in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Antequera kam, und dauerten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
Die Fassade der Kirche besteht aus einem Rechteck mit zwei großen toskanischen Pilastern und einem Gebälk, das den Glockenturm trägt.
Die bedeutendsten Elemente befinden sich im Inneren der Kirche – “einem Schatz des andalusischen Barocks”, wie es heißt –, aufgrund der Dekorationen aus weißem Stuck, teilweise mit blauem Rand versehen und/oder bemalt. Die Hauptmotive der Ornamentik sind Pflanzen, Tiere, aber auch Engel und Grotesken.


Der Hochaltaraufsatz weist eine schöne Skulptur der Unbefleckten Empfängnis auf, mit den Bildern des Heiligen Joachim und der Heiligen Anna.
Auch figürliche Darstellungen des Heiligen Johannes von Gott, sowie Gemälde, die ihn zeigen, sind zu finden.

Weitere Links zu Antequera:

Antequera – Das Herz von Andalusien

Antequera – Die Dolmen und Legenden

Antequera – Kirche San Pedro – “Vorm Hauptaltar, unterm Baldachin”

Links zu den jeweiligen Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel

Bobastro – die Felsenkirche des Rebellen Ibn Hafsun

Eine spannende Geschichte am Ende des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung!

Ein gutes Beispiel für die mozarabisch-maurische Kultur in Andalusien ist die Felsenkirche von Bobastro, unweit des berühmt-berüchtigten Klettersteigs Caminito del Rey.
Diese in den Fels gehauene Kirche aus dem 9./10. Jh.,
in der Form einer Basilika, mit Hufeisenbogen und drei Kirchenschiffen ist einzigartig!
Sie wurde im Jahr 1869 entdeckt und im Jahr 1927 ausgegraben.
Die Felsenkirche gehörte zur gleichnamigen, seinerzeit uneinnehmbaren “Festung Bobastro”, einer Stadt auf der sog. Villaverde-Hochebene, von der heute nur noch einige wenige Ruinen und ein Steinbruch existieren.
Aufgrund der Lage und Einzigartigkeit wurde die Felsenkirche zum Kulturdenkmal erklärt.
Entworfen und erbauen ließ sie ein Mann, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, das damals mächtige Emirat von Córdoba zu Fall zu bringen.

Doch zuvor ein Blick auf einen bedeutsamen Zeitabschnitt in der über 800jährigen maurischen Besetzung Andalusiens:

Das Emirat von Córdoba (756 – 929)

Als “Emirat von Córdoba” wird das im Jahr 756 n. Chr. gegründete umayyadische Exilreich von Abd ar-Rahman I. auf der Iberischen Halbinsel bezeichnet – wobei Rahman I. nicht nur Córdoba, sondern auch die Städte Saragossa, Toledo und Mérida befestigte, um die Grenze gegen die christlichen Reiche in Nordspanien zu sichern.
Die Epoche der maurischen Besetzung trägt den arabischen Namen al-Andalus.
Die drei “Buchreligionen”, also die Juden, Christen und Muslime, arrangierten sich weitgehend; schon frühere Generationen hatten sich mit der Fremdherrschaft beispielsweise der Karthager, Römer oder Westgoten abfinden müssen.
Wissenschaft, Philosophie, Kunst und Handel blühten in dieser Zeit. Und von den Bewässerungskanälen, die die Mauren nach ihrer Ankunft anlegten, profitierten alle.

Ein kluger Schachzug der Emire von Córdoba (Abd ar-Rahman I., später Hischam, al-Hakam und Abd ar-Rahman III.) – war es zudem, Religionsfreiheit zuzusichern.
Juden und Christen durften ihre Kulte frei ausüben; niemand wurde zur Konversion gezwungen.

Der Knackpunkt war indes ein anderer:
Die Umayyaden waren stolz. Sehr stolz sogar. Denn sie stammten aus Mekka, aus einer Familie, zu der auch der Religionsführer Mohammed zählte; und sie betrachteten demzufolge ihre Untertanen als Bürger zweiter Klasse.
Selbst die Muslime aus dem Volk (Muladies genannt) oder aber die Berber aus Nordafrika – als Kämpfer schon immer unverzichtbar für die Umayyaden – alle zahlten hohe Abgaben, hatten keine Aufstiegsmöglichkeiten, keinen Zugriff auf lukrativere Ämter.
Kurz gesagt: Sie waren der Willkür oder der Gnade der jeweiligen Emire und Kalifen ausgesetzt.

Abd ar-Rahmans Wahlspruch lautete:
„Unsere Politik ist es, die Ämter von Rang den Kindern unserer Leute und denen vorzubehalten, die zu den Ersten gehörten, die uns dienten.“

Der Rebellenaufstand der Unzufriedenen
(Muslime und Christen)


Der Name des Mannes, der die Rebellion gegen die Umayyaden anführte, war
UMAR IBN HAFSUN.

Umar ibn Hafsun - Alchetron, The Free Social Encyclopedia

Umar Ibn Hafsun
(850 – 917 n. Chr.)
hatte zum Ziel, die Willkür-Herrschaft der Umayyaden durch einen Staat zu ersetzen,
in dem Muslime aller Herkunft – aber auch Christen – gleichberechtigt und friedlich zusammenleben konnten. 

Er selbst stammte aus der Familie eines begüterten westgotischen (christlichen) Grafen aus der Umgebung von Ronda, der irgendwann zum Islam übergetreten war.
Hafsuns eigene Vergangenheit und sein Werdegang waren ähnlich schillernd: In seiner Jugend hatte er aufgrund von privaten Streitigkeiten etliche Gesetzlose um sich geschart und mit ihnen die Gegend von Málaga unsicher gemacht.
Nach einem Totschlag im Jahr 879 geriet er in Gefangenschaft, flüchtete nach Marokko, wo er sich eine Zeitlang als Handwerker betätigte (entweder als Schneider und/oder als Steinmetz, darüber gibt es unterschiedliche Angaben).

Nach seiner Rückkehr nach al-Andalus, scharte er erneut unzufriedene Muslime aus der Gruppe der Muladies um sich, aber auch solche Berber aus Nordafrika, die noch nicht restlos zum Islam übergetreten und oft des Arabischen nicht mächtig waren.

Als dritte im Bunde zog er die große Gruppe der sog. Mozaraber* auf seine Seite: Christen, die sich in ihrer Lebensform zwar weitgehend den Arabern angepasst, ihren Glauben aber nie aufgegeben hatten.

Und obwohl die Unzufriedenen als Bauern, Handwerker, Händler und Kämpfer für das Emirat unverzichtbar waren, behandelte man sie noch immer als Angehörige eines minderen Status`.
Der Verdruss unter den bunt zusammengewürfelten Anhängern Ibn Hafsuns war groß, der Zorn auf die Umayyaden wuchs von Tag zu Tag.

*Mozaraber nannte man die christlichen Bewohner von al-Andalus, die von der Kultur des Islam geprägt wurden. Sie hatten sich den Bräuchen weitgehend angepasst, jedoch ihren Glauben bewahrt. Dabei entwickelten sie eine eigenständige Kultur, die zeitweise in hoher Blüte stand.
Und nicht wenige Mozaraber leisteten schließlich Widerstand gegen die Besatzer – s. a. Toledo – eine Stadt mit einer großen mozarabischen Bevölkerung.

“Mozarabisch”, das heißt, “unter den Arabern lebend …”
(Juan Miguel Ferrer Grenesche)

Hier nur am Rande:
Noch heute wird in der Kathedrale von Toledo die Heilige Messe und die Laudes nach dem uralten hispano-mozarabischen Ritus gefeiert.

Der Rebell wird zu einer ernsthaften Bedrohung für das Emirat Córdoba

Umar Ibn Hafsun verstand es geschickt, den Ärger über die erdrückende Steuerlast und die ungerechte Behandlung durch die Umayyaden-Familie am Köcheln zu halten. Es heißt, er habe das Volk beständig aufgestachelt und ihm versprochen, es vom “Sklavenjoch der Araber” zu befreien. Dabei soll er nach Art eines Robin Hood* verfahren sein, und wie dieser auch besonders ritterlich die Frauen beschützt zu haben. Selbst begüterte Damen konnten in den von ihm überwachten Ländereien furchtlos von einer Stadt in die andere reisen.
Umar Ibn Hafsun selbst sah sich im Kriegszustand mit dem Emirat von Córdoba – und wurde für dieses zu einer ernsthaften Bedrohung.

Kein Wunder, dass die Emire ihn und seine Rebellen als “Gesetzlose” und “Unruhestifter” bezeichneten.

*Georg Bossong, “Das Maurische Spanien”, S. 21 ff.

Bobastro – Ibn Hafsuns Festung – und sein Tod

Von seinem uneinnehmbaren Hauptquartier Bobastro aus, im Bergland nördlich von Málaga gelegen, das jahrzehntelang mehreren Belagerungen seitens der Umayyaden trotzte, kontrollierte Umar Ibn Hafsun bald den ganzen Süden von al-Andalus.
Dabei stand er zeitweilig in diplomatischer Verbindung mit dem Frankenreich und den Kalifen aus Nordafrika und Bagdad.
Seinen Untergebenen zollte er Respekt, die tapfersten und treuesten Kämpfer belohnte er mit goldenen Armreifen.

Es gibt Berichte, wonach er im Jahr 891 zum Christentum übergetreten und auf den Namen Samuel getauft worden sei. Auch hätte er ein christliches Bistum oder Kloster gegründet.

Sein Traum von der Vernichtung des arabischen Emirats und einer Regierung der einheimischen Muslime (Muladies), gemeinsam mit den christlichen Mozarabern, blieb hingegen unerfüllt.
Obwohl er nie in einer Schlacht besiegt wurde, handelte er, kriegsmüde, am Ende seines Lebens einen ehrenvollen Frieden für sich und seine Söhne aus.

“Der letzte christliche Graf von Ronda”, wie ihn die Mozaraber bezeichneten, starb im Jahr 917 – und er wurde wie selbstverständlich in der “Felsenkirche Bobastro” beigesetzt, die er selbst errichten ließ.

Nach seinem Tod zerfiel das Bündnis wieder; seine drei Söhne mussten sich geschlagen geben. Der letzte, Hafs mit Namen, gab die Festung Bobastro im Jahr 928 auf und soll später mit der Umayyaden-Armee in Galicien gekämpft haben.

*Bobastro – heute Provinz Málaga, Comarca de Antequera.
(Im Gegensatz zur Felsenkirche Bobastro existiert die Festung nicht mehr.)

Die mozarabische Felsenkirche von Bobastro heute … (Iglesia Rupreste)

Eine monolithische Kirche oder Felsenkirche ist eine Kirche, die aus einem einzigen Steinblock besteht.
Da freistehende Felsen von ausreichender Größe selten sind, werden solche Bauwerke normalerweise in den Boden oder in die Seite eines Hügels oder Berges gehauen.

Der Eintritt zum Felsheiligtum ist frei, allerdings nur zu bestimmten Zeiten möglich (Anmeldung und gutes Schuhwerk erforderlich).

Auf der Straße, die El Chorro (Ausgang Caminito del Rey) mit den Stauseen (Eingang Caminito del Rey) verbindet, stößt man auf die Ruinen, die von der Straße aus nicht zu sehen sind.

Unter dem Boden des Hauptschiffes, auf der östlichen Seite, befindet sich der Eingang zu einer Krypta, die unter die Kirche gegraben wurde.

Die “posthume Rache” des Kalifen

Im Jahr 912, also fünf Jahre vor Umar Ibn Hafsuns Tod, hatte Abd ar-Rahmann III. (genannt al-Nâsir, der Sieger) seine Herrschaft in Córdoba angetreten.
Als man ihn vom Tod des langjährigen Widersachers in Kenntnis setzte, der das Emirat fast 40 Jahre in Atem gehalten hatte, nahm er posthum Rache:
Er ließ sämtliche Mozaraber von Bobastro massakrieren, die Überreste des “letzten christlichen Grafen von Ronda” exhumieren und vor der Großen Moschee in Córdoba kreuzigen.
Zwischen einem Hund und einem Schwein” – wie damals mit Verrätern verfahren wurde.


(Hunde und Schweine galten bereits nach einer vorislamischen Tradition als unreine Tiere.) 


Im Jahr 929 n. Chr. ließ Abd ar-Rahman III. das Kalifat von Córdoba ausrufen – indem er von allen Kanzeln verkünden ließ, er sei hinfort als rechtmäßiger Kalif mit amir al-mu’minîn (Beherrscher der Gläubigen) anzusprechen.
Mit seinem Herrschaftsantritt und nach seiner erfolgreichen Niederschlagung der Rebellion von Umar Ibn Hafsun, begann die längste und glanzvollste Herrscherperiode in der Geschichte von al-Andalus.
Rahmann III. schaffte es, das Land zu befrieden und regierte (nach dem islamischen Mondkalender) volle fünfzig Jahre.

Zur großen Flotte des Kalifen von Córdoba, Abd ar-Rahman III., bitte hier weiterlesen: Almería – Afrika ganz nah!

Weitere interessante Orte in der Nähe:

Der Klettersteig Caminito del Rey
Antequera – Das Herz von Andalusien;
Antequera – Dolmen und Legenden;

Almería – Afrika ganz nah!
Caravaca de la Cruz
Fuentes del Marques
Córdoba – 4-tlg. Artikel

Links zu den jeweiligen Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel

Melkart – der Herkules von Cádiz

Hervorgehoben

Cádiz, April 2025:
Von den Stränden der in der Nähe von Cádiz gelegenen Stadt Chiclana de la Frontera aus, kann man einen Blick auf die kleine Insel Sancti Petri werfen, wo sich die Ruinen eines alten Castillo befinden.
Die ehemalige Verteidigungsanlage stammt aus dem 13. Jahrhundert, war im maurischen Stil erbaut und Teil einer Reihe von Festungen, die die Bucht Caño de Sancti Petri schützten.
In der Antike befand sich auf jenem Eiland jedoch ein bedeutender Tempel, der dem Hauptgott der phönizischen Stadt Tyros gewidmet war: MELKART.
Errichtet hatte ihn das Handel treibende Seefahrervolk der Phönizier* (oder Punier), die um das Jahr 700 v. Chr. auch Andalusien – darunter Cádiz (Gades) – zu ihrem Kulturraum gemacht hatten.

*Die einflussreichsten phönizischen Stadtstaaten, wo man MELKART als als Ba‘l Ṣūr (Gott von Tyros) verehrte, waren im 1. Jahrtausend v. Chr. Akko, Byblos, Beirut, Sidon und Tyros. 
Das ausgedehnte phönizische Siedlungsgebiet wechselte im Verlauf der Zeiten. Im Kern befand es sich im heutigen Libanon, Syrien und Nord-Israel, in Teilen reichte es bis in die Region Palästina und nach Süden bis Gaza.
Und weil die Natur der Phönizier eben der Handel war, zählten später auch weite Teile Siziliens, Spaniens und Nordafrikas zum phönizischen Kulturraum.

MELKART, der auch in Karthago verehrt wurde, galt als Schutzgott der Schifffahrt, der Kolonisation, der Zähmung der “wilden Stämme an fernen Küsten” sowie als Gründer der phönizischen Tochterstädte. Ihm wurde die Einführung von Ordnung und Gesetz unter den Menschen zugeschrieben.
In römischer Zeit wurde er mit HERKULES gleichgesetzt – dem griechischen “Gotthelden HERAKLES”.

Der einstige Tempel auf Sancti Petri wird heute mit Herkules’ Reise und jenen Säulen verbunden, die er der Sage nach zu beiden Seiten der Straße von Gibraltar errichtete, als er das Mittelmeer mit dem Atlantik verband – s.a. Tarifa – Die Qual der Wahl: Atlantik oder Mittelmeer?

Eine Silbermünze (Phönizischer Shekel) aus dem Jahr 34/35 n. Chr. zeigt den Kopf des Melkart mit Lorbeerkranz;
auf der Rückseite Adler mit Palmzweig

Mehr über die Phönizier rund um Cádiz: Cádiz im Wandel der Zeiten, Teil I.

MELKART: Ein Gott – viele Namen und Gesichter:

MELKART – der “Herkules von Cádiz” (griechisch: der “Tyrische Herakles”) – wurde auch mit dem ägyptischen Osiris gleichgesetzt: Er teilte sich mit ihm die Farbe “Grün” und die Krone.
Und weil Phönizien und Ägypten lange Zeit enge Kontakte pflegten (u.a. wurde die Herstellung von Glas aus dem Alten Ägypten übernommen), ist im Museum von Cádiz u.a. auch eine antike MELKART-Statuette zu sehen, in der er als Gott BAAL die Krone Oberägpytens trägt.

Der Titel BAAL (auch Baʿal) konnte allerdings im Altertum auf jeden x-beliebigen Gott angewendet werden; der Name bedeutet schlicht “Herr” oder “Besitzer”; z.B. Ba‘l Ṣūr (Herr und/oder Gott von Tyros).

Später soll Melkart als “Sonnengott” verehrt worden sein. (Auf der Wiki-Liste der “Sonnengottheiten” ist er unter “Phönizische Götter” aufgeführt).

Der ehemalige Tempel des Melkart auf Sancti Petri – und die “wahren Säulen” des Herakles

Der Tempel des “HERKULES VON CÁDIZ”, auf der Insel Sancti Petri, wurde im 12. Jh. v. Chr. erbaut. Nach Aussage von Tiberius Catius Asconius Silius Italicus (25 – 100 n. Chr.), der die sog. Punica verfasste (ein Epos über den Zweiten Punischen Krieg), waren auf der Fassade dieses Tempels die 12 Taten des Helden in Bronze dargestellt. Ein ewiges Feuer brannte vor den Toren des Tempels.
Der griechische Historiker Strabon beschrieb, dass die Seefahrer dort ihre Opfer dargebracht und um eine gute Reise gebeten hätten.
Laut dem römischen Historiker Pomponius Mela ist Herkules in diesem Tempel begraben.

Das Gebäude selbst soll aus weißem Stein und schwarzem Marmor erbaut worden sein. Es beherbergte vier Gebets- und Kulträume sowie eine Schatzkammer.
Im Zentrum dieser Schatzkammer stand – der Beschreibung nach – eine prächtige Herkules-Statue aus Gold, geschmückt mit wertvollen Edelsteinen.
Von römischen Schriftstellern wurde weiter festgehalten, dass sich zwei gewaltige Bronzesäulen vor dem Tempel befanden und, dass diese die “Wahren Säulen des Herakles” darstellten.

Das Orakel von Sancti Petri

Der einsam gelegene Kultort (Melkart-Tempel) war bekannt für sein ORAKEL, das sich auf “Traumdeutung” spezialisiert hatte.
So berichtet der römische Historiker Titus Livius, dass General Hannibal auf die Insel kam, um ein Gelübde abzulegen, bevor er mit der Eroberung Italiens begann. Auch Hannibals Bruder Hasdrubal soll die Insel aufgesucht haben.
Und kein Geringerer als Julius Cäsar selbst, soll bei seinem Besuch auf Sancti Petri im Heiligtum des MELKART einen Traum gehabt haben, in dem ihm die Weltherrschaft vorhergesagt wurde.
Kaiser Hadrian, der den phönizischen Gott unter dem Namen Herakles-Gaditanus (Herakles von Cádiz) besonders verehrte, verbreitete den Kult in Rom. Auch Kaiser Trajan förderte den phönizischen Kult: Er ließ Münzen prägen, die ihn selbst auf der Vorderseite und MELKART auf der Rückseite zeigten.

Nicht belegt ist indes die Legende, dass der Heilige Jakobus das Melkart-Herkules-Heiligtum aufgesucht hätte, um den heidnischen Kult auszumerzen und die Insel fortan dem Heiligen Petrus zu weihen: Sancti Petri.

Die Tempelanlage auf Sancti Petri wurde schließlich im Jahr 1146 vom seinerzeitigen almoravidischen* Stadthalter zerstört.
Es heißt, er sei auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz gewesen.

*Almoraviden – muslimische Berberdynastie in Al-Andalus ab dem Jahr 1090.

Die Existenz des MELKART-Tempels wird aber auch durch archäologische Funde und verschiedene arabische Texte bestätigt.
Die auf Sancti Petri entdeckten Fundgegenstände befinden sich heute im Museum von Cádiz, dessen Besuch fast ein Muss ist – wie neuerdings auch die Besichtigung der Ausstellung “FENICIA GADIZ” (zur Erinnerung an die phönizische Epoche in Cádiz) – worunter sich auch interessante Darstellungen der damaligen Begräbnisriten sowie die beiden phönizischen anthropomorphen (menschenähnlichen) Marmor-Sarkophage aus dem 4. Jh. v. Chr. befinden (die aber im Museum selbst im Original besichtigt werden können).

Herkules-Melkart – als Gründer und Herrscher der Stadt Cádiz

Zur Gründung von Cádiz – einer der ältesten Städte Westeuropas:

Die wohl berühmteste mythologische Geschichtsschreibung schreibt die Gründung von Cádiz tatsächlich dem Gott Herkules zu.
Der Sohn von Zeus und Alkmene soll auf seiner Heldenreise (während einer seiner Zwölf Arbeiten) hierher gekommen sein.
Die Figur des “tapferen Gotthelden” schmückt daher heute den dreieckigen Giebel des Rathauses und auch das Stadtwappen selbst, das Herkules vor den zwei Säulen zeigt, flankiert von zwei Löwen.
(Herkules’ 1. Aufgabe war bekanntlich die Tötung des Nemeischen Löwen.)
Im goldenen Rand des Feldes steht die schwarze Inschrift HERCULES FUNDATOR GADIUM DOMINATORQUE (= Herkules, Gründer und Herrscher von Cádiz).

Dass die Stadt Cádiz ihrem tapferen “Gründervater” auch ein angemessenes Denkmal errichtet hat – Ehrensache!
Dass man ihn aber sogar während der jährlichen Semana Santa, mindestens auf einem der kunstvoll gestalteten silbernen Altäre (Pasos), feierlich durch die Straßen trägt – nun, das ist eben Cádiz! 🙂

Eine allerletzte Herkulesaufgabe?

Wissenschaftler von der Universität Sevilla stießen offenbar im Jahr 2021 zwischen den Stränden Sancti Petri (zu Chiclana-de la Frontera gehörend) und Camposoto (zu San Fernando) auf archäologische Überreste unter Wasser. Es heißt, die dort entdeckten Strukturen – darunter Hafenanlagen, Wellenbrecher, aber auch Gebäudefragmente – , könnten dem phönizisch-punischen Tempel zu Ehren Melkarts entsprechen, der später in griechisch-römischer Zeit Herakles / Herkules gewidmet wurde.

Nun, vielleicht steht den findigen Archäologen ja irgendwann eine weitere, hoffentlich lösbare “Herkulesaufgabe” bevor!
Man darf gespannt sein! 🙂

Die beeindruckenden Melkart-Statuen (geschaffen von Antonio Aparicio Mota) wurden auf einer
“Route zur Entdeckung des phönizischen Erbes”,
von der Stadt Chiclana de la Frontera in Sichtweite der Insel Sancti Petri aufgestellt.

Weitere antike Quellen, die sich auf Melkart, den Stadtgott von Tyrus, beziehen, bitte anklicken …

Links zu den Cádiz-Artikeln aus dem Jahr 2022:

TEIL I – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, DIE PHÖNIZIER
TEIL II – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, IN DER HAND DER RÖMER
TEIL III – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, HEUTE – EIN HAUCH VON AFRIKA
TEIL IV – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, DIE KATHEDRALEN

Links zu den weiteren Reise-Blogs

Link zu den Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel

Einst der gefährlichste Pfad der Welt: Der Caminito del Rey

Ursprünglich wurde der atemberaubende, fast 8 km lange Caminito del Rey in der Nähe von Málaga (Andalusien), für die Wartung der Talsperre von El Chorro in der Gaitanes-Schlucht angelegt.
Der Bau begann im Jahr 1901 und dauerte 4 Jahre. Die damaligen Bauarbeiter waren Seeleute, die man, weil sie schwindelfrei waren, an Seilen in die Schlucht hinabließ, damit sie dort einen ersten einfachen Pfad aus Holzplanken errichteten.
Zwischen 1940 und 1950 benutzten sogar Kinder ohne Begleitung diesen nicht ungefährlichen Pfad auf ihrem Schulweg.
Doch im Laufe der Zeit verfiel der Pfad. Löcher traten auf, und es kam zu teils schweren Unfällen. Eine zwölfjährige Schülerin kam dabei ums Leben.
Schließlich wurden beide Zugänge gesperrt.
Und der sog. “Königsweg” wurde im Jahr 1999 sogar für ganze 15 Jahre geschlossen.

Erst im Jahr 2015 – nach einer gründlichen Sanierung – durften sich erste mutige Wanderer wieder “auf den Königsweg machen”.

Die derzeitige Strecke des Caminito del Rey beträgt 7,7 km, davon sind 4,8 km Waldwege und 2,9 km Stege/ Klettersteige, die sich über die Gaitanes-Schlucht spannen.

Warum eigentlich “Königsweg”?

Der Ursprung des Namens geht auf den spanischen König Alfonso XIII. zurück,
der im Jahr 1921 diesen Pfad benutzte, um den Guadalhorce-Staudamm einzuweihen.

Die etwa 4-stündige Wanderung beginnt am nördlichen Eingang in Ardales
und endet am südlichen Eingang im beliebten Klettergebiet El Chorro.
Reservierung im Voraus;
Näheres auf der offiziellen Website, sowie Tickets: hier klicken!

Alles weitere Wissenswerte
für einen Besuch des Caminito del Rey –
bitte hier klicken!

Tipp für eine garantiert “schwindelfreie” Besichtigung ganz in der Nähe:

Bobastro – die Felsenkirche des Rebellen Ibn Hafsun


Weitere interessante Orte in der Nähe:

Antequera – Das Herz von Andalusien;
Antequera – Dolmen und Legenden;

Almería – Afrika ganz nah!
Caravaca de la Cruz
Fuentes del Marques
Córdoba – 4-tlg. Artikel

Links zu den jeweiligen Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel



Antequera – die Dolmen und Legenden

In Antequera existieren zwei unterirdische Grabkammern, der Dolmen de Menga und der Dolmen de Viera, die in der Kupfersteinzeit (ca. 5000 – 2500 v. Chr.) aus megalithischen Steinquadern erbaut wurden.
Bei der Öffnung der beiden Grabhügel im Jahr 1903 entdeckte man die Gebeine von mehreren Hundert Menschen.
Heute gelten die beiden Dolmen mit ihrem typischen “Türsturz” als zwei der bedeutendsten neolithischen Bauwerke Europas. Sie gehören seit dem Jahr 2016 zum UNESCO-Welterbe.
Die Dolmen befinden sich ca. 1,4 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in einem kleinen, mit Bäumen angelegten Park, direkt neben der Straße, die nordostwärts zur A45 führt.
Ein dritter jüngerer Dolmen, der Dolmen El Romeral, befindet sich 4 km weiter außerhalb der Stadt. Er stammt aus der späten Kupferzeit, etwa um 1800 v. Chr.

Nachstehend zwei Modelle, die in den Museumsräumen des Empfangs gezeigt werden:
Der Aufriss eines der Dolmen und das mühsame Aufbringen des jeweiligen schweren Decksteins.

Der Dolmen de Viera

Der Dolmen de Viera liegt nur etwa 90 Meter südwestlich des Dolmen de Menga. Die Datierung dieses Bauwerks ist unklar – die ältere Forschung legte sich auf ein Alter von etwa 4000 bis 4500 Jahren fest, während man in neuerer Zeit eine deutlich frühere Datierung und damit ein deutlich höheres Alter von etwa 5000 bis 5500 Jahren annimmt.
Der Dolmen de Viera wurde in den Jahren 1903/05 von den Brüdern Antonio und José Viera entdeckt und trägt ihren Namen.
Das große Hügelgrab (Tumulus), aufgeschichtet aus mit Erdreich abgedeckten kleinen Steinen, hat einen Durchmesser von etwa 50 Metern.

Ins Innere des Hügels führt ein stets unverschlossener, Gang, der nach Ostsüdost ausgerichtet ist, d. h. in etwa auf den Höchststand der Sonne im Juni, deren Strahlen dann in der Morgendämmerung den Gang beleuchten. 
Der ursprünglich etwa 22 Meter lange Gang zur Grabkammer hat infolge fehlender Steine am Eingang heute noch eine Länge von etwas über 21 Meter.
Er wurde aus exakt behauenen und aneinander gefügten großen Steinblöcken (Megalithen) errichtet.

Der Dolmen de Menga

Der Dolmen de Menga hingegen besteht aus einer großen ovalen Kammer, die eine geschlossene Galerie bildet und zum Eingang hin etwas enger wird.
Als einziges der drei Grabstätten ist er mit Inschriften geschmückt, die u.a. anthropomorphe (menschenähnliche) Figuren zeigen.
Besonders hervorzuheben ist die Größe des hintersten Decksteins mit 6 Meter Länge und 7 Meter Breite, was auf ein ungefähres Gewicht von 180 Tonnen schließen lässt.

Der Dolmen de Menga – eine alte Kultstätte?

Die eigenwillige und nicht verschließbare Bauweise des Dolmen de Menga deutet darauf hin, dass dieser Tumulus auch als Kult- oder Versammlungsstätte gedient haben könnte, denn er weicht vollständig von der anderer vergleichbarer Dolmen auf der Iberischen Halbinsel ab. Dies wird mit der Ausrichtung auf den Fels Peña de los Enamorados erklärt, der aus der Entfernung die Umrisse eines menschlichen Gesichts erkennen lässt. Hat man diesen markanten Felsen, der an einen Mann erinnert, der am Boden liegt und mit den Augen in den Himmel schaut, vielleicht verehrt?

Auf einer Höhe von 878 Metern über dem Meeresspiegel ist der markante Kalkstein, der 878 Meter über dem Meer liegt, heute ein ideales Ziel für Wanderer. 
(In Autobahnnähe, neben der alten N-342 erreichbar.)

Der “Liebesfelsen” – die Legende aus dem Mittelalter



Das Profil dieses eigentümlichen “Kopfes” hat aber offenbar auch die Menschen im Mittelalter inspiriert.
Nach einer in dieser Zeit entstandenen Legende verliebte sich Tello, ein gefangener Christ in Granada, in eine wunderschöne Araberin aus dem Ort Archidona, 25 km von Antequera entfernt.
Die Liebe der beiden war so groß, dass sie beschlossen, in das damals bereits wieder christliche Antequera zu fliehen. Auf ihrer Flucht entdeckte sie jedoch der Vater der jungen Frau vor jenem Felsen.

Er befahl seinen Bogenschützen, das Liebespaar festzunehmen. Als die beiden sahen, dass man sie gefangen nehmen würde, entschieden sie sich lieber gemeinsam zu sterben als getrennt zu leben.
In inniger Umarmung stürzten sie sich vom Felsen in die Tiefe, der seitdem den Namen “Enamorados: Liebensfelsen” trägt.

Wörtlich hieß es: “Sie warfen sich von der Spitze des Felsens und ihre Seelen ließen sie in der Luft.”

Im Jahr 2016 wurde der Peña de los Enamorados im Register der Interessanten Kulturlandschaft von Andalusien eingetragen.

Den beiden Liebenden hat man in Antequera ein Denkmal errichtet.

Link zu Teil I: Antequera – “Das Herz von Andalusien”

Link zu Teil III.: Antequera – Kirche San Juan de Dios (andalusischer Barock pur)

Link zu Teil IV: Antequera – Kirche San Pedro – “Vorm Hauptaltar, unterm Baldachin”

Geheimtipp Spanien:
Weitere interessante Orte in Andalusien:

Almería – Afrika ganz nah!
Caravaca de la Cruz
Fuentes del Marques

Cordoba – 4 tlg. Artikel (2024)

Oratorio Rupestre de Valdecanales: Rätselhafte Westgoten-Einsiedelei

Munigua – Stolze Römerstadt in Andalusien

Càstuolo – im Streit zwischen Karthago und Rom, archäologische Ausgrabungsstätte

Cerrillo Blanco (Porcuna) – der bedeutendste Fund in der Iberischen Archäologie

Cartagena – Das neue Karthago in Spanien

“Spiel mir das Lied vom Tod” – in der Wüste von Tabernas

Guadix – nicht nur für “Jäger von verlorenen Schätzen

Links zu den jeweiligen Reiseblogs
Frankreich
Südfrankreich

Spanien
Götter & Antike

Zurück zu: Autorin/Vita – Romane

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

Link zu: Leseproben Thriller und Historische Romane von Helene L. Köppel