Tarragona – auf den Ruinen des römischen Tempels

ST. MARIEN – die Kathedrale der Stadt Tarragona (Region Katalonien), befindet sich auf dem obersten Punkt des Hügels der Stadt, und zwar genau auf dem Platz, auf dem einst ein Tempel zu Ehren des 1. Römischen Kaisers stand:
Kaiser Augustus (deutsch: der Erhabene, Geburtsname Gaius Octavius, 63 v. Chr. – 14 n. Chr.), war nach seinem Tod als Gott verehrt worden.
(Analog zur Kathedrale Saint-Bertrand-de-Comminges).

Der Bau der Tarragona-Kathedrale auf den Ruinen des Augustus-Tempels begann Mitte des 12. Jahrhunderts – in einer Zeit vom Übergang der Romanik in die Frühgotik.
Schon ab dem Jahr 1215 wurden hier erste Gottesdienste gefeiert. Doch erst Im Jahr 1331 erfolgte die endgültige Einweihung. Die Pest hatte zuvor gewütet.
Im Jahr 1894 erhielt die Kathedrale von Tarragona durch Papst Leo XIII. den Titel einer Basilica Minor.
Im Jahr 1905 wurde sie zum Nationalmonument erklärt.
Heute ist sie die zentrale Kirche der Stadt.

Besonders hervorzuheben in der Kathedrale von Tarragona sind der gotische Altaraufsatz des Hochaltars (ein Werk aus farbigem Alabaster und Glaspaste), die schönen Rosettenfenster im gotischen Stil an der Hauptfassade, sowie die prächtige Renaissance-Orgel.

Zum Hochaltar:
Die Reliefe sind durch kleine Zinnen und Bögen voneinander getrennt. Sie stellen Märtyrerinnen dar: Caterina, Barbara, Lucia, Eulalia von Barcelona, Agatha, Anastasia, Cecilia und Agnes. In der Mitte des Altarbildes befindet sich das Bildnis der Muttergottes mit dem Kind, flankiert von den Figuren der Heiligen Tecla und Paul.

Baumeister und Tempelritter

Beim weiteren Gang durch die Kathedrale von Tarragona stößt man auf viel Vertrautes, z.B. Darstellungen, die man in ähnlicher oder gleicher Ausführung in zahlreichen Gotteshäusern aus dem Hochmittelalter schon mal gesehen hat.
Zu diesen zählen auch die Einritzungen von Buchstaben und Zeichen im Mauerwerk, wo sich die Baumeister “verewigt” haben.
Mit viel Glück stößt man mitunter sogar auf einen sog. “Gänsefuß der Baumeister”. (Cagoten)

Auch die roten Tatzenkreuze der Tempelritter fallen einem beim Besuch alter Kirchen mitunter ins Auge.
Tarragona spielte eine nicht unwichtige Rolle in der langen Geschichte dieses geistlichen Ritterordens – der gerne “begabte Baumeister” für sich arbeiten ließ:
Die Stadt war das Zentrum einer Familie Torroja, aus der der Großmeister Arnaud de Toroge stammte. 
Diese Familie besaß die Burg Torroja in der Provinz Tarragona; Arnaud trat später dem Orden bei und brachte es sogar zum Großmeister.

Ein gelber Elefant?
Augen auf in der Kathedrale von Tarragona! 🙂

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TEIL II – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, IN DER HAND DER RÖMER
TEIL III – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, HEUTE – EIN HAUCH VON AFRIKA
TEIL IV – CÁDIZ IM WANDEL DER ZEITEN, DIE KATHEDRALEN

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