Die Maurenburg von Catalayud

Aragón ist das Burgund Spaniens …
schrieb ich eingangs in meinem Beitrag zu Spanien. Und tatsächlich stieß ich nicht nur in Zaragoza, sondern auch in Catalayud auf buntglasierte Kirchtürme. Aber auch die Schwarzen Jungfrauen sind hier vertreten. Eine von ihnen – La Morena genannt – befindet sich in der Kollegialkirche Colegiata Virgen de la Peña von Catalayud. Sie gilt als Patronin der Stadt.

Blick auf Catalayud

Catalayud – ehemalige Maurensiedlung unterhalb der Burg

Keltiberer – Römer – Westgoten

Die ersten Einwohner der Gegend um Catalayud waren Keltiberer (die Lusones), die mit den Römern zusammenarbeiteten.
Unter Augustus erhielt die Ansiedlung den Rang eines Municipium, genannt Augusta Bilbilis. Unter Tiberius wurden öffentliche Bauten wie Tempel und Forum errichtet. Später wurde die römische Stadt wieder verlassen. In der westgotischen Epoche gab es nur noch kleine Ansiedlungen in der Nähe der alten Römerstadt.

Dann kamen die Mauren

Im 8. Jahrhundert errichteten die Mauren in der Nähe des römischen Bilbilis eine große Festung. Man nannte sie Burg des Ajub, benannt nach einem hochrangigen Adligen. Sie gibt Catalayud noch heute ihren Namen.
Die Stadt gehörte bis zum Jahr 929 zur Obermark des Emirats, bzw. Kalifats von Córdoba.
Bemerkenswert: Auf der Iberischen Halbinsel existierten wie selbstverständlich Christen, Muslime und Juden nebeneinander. So gab es auch in Catalayud eine Moreria (Maurenviertel) und eine Judéria (Judenviertel).

Das Castillo Mayor o de Ayub

wurde vom 9. bis 10. Jahrhundert erbaut.
Zu dieser Zeit war Catalayud eine der wichtigsten Städte im muslimischen Spanien und während der Taifa Ära wurde es für kurze Zeit die Hauptstadt.

(Fotos anklicken u. vergrößern!)

Interessanter Hufeisenbogen des Kalifattyps

Bereits 1031 war Calatayud eine der wichtigsten Städte des Taifa-Königreichs von Zaragoza, eine Epoche von großer wirtschaftlicher und kultureller Pracht, die bis etwa 1110 andauern sollte.

Die Reconquista – die Rückeroberung
Im Verlauf des 9. bis 11. Jahrhunderts erlangten die christlichen Königreiche allmählich wieder die Herrschaft über weite Teile der Iberischen Halbinsel. Im Jahr 1110 versuchten die Almoraviden den Vormarsch der Rückeroberung einzudämmen …

Aber es gelang ihnen nicht. Im Jahr 1120 – zwei Jahre nach der Einnahme von Zaragoza – ergab sich auch das unter maurischer Herrschaft stehende Catalayud.

Bemerkenswert die Türme

Die prachtvolle Maurenburg von Catalayud steht auf einer Mergel- und Gipsplattform. Das Herausragendste sind die hohen Mauern, die Zugangstreppen (früher befanden sich hier zwei Zugbrücken) und die Türme – vor allem der halboktogonale Turm besticht durch seine Höhe.

Atemberaubender Blick auf die umliegenden Berge

Vielen Dank für Ihr Interesse!

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