Sanchas Hofnarr – klein, aber fein und nun auch noch gedruckt!

(Nach der Veröffentlichung des gleichnamigen E-books (99 Cent!), gibt es die Kurzgeschichten jetzt auch in der gedruckten Ausgabe:
Das Bändchen hat 102 Seiten und kostet 4.50 Euro.)

Die Leserinnen und Leser, die mich kennen, wissen, dass meine Romane in Frankreich angesiedelt sind. Südfrankreich inspiriert mich. Es ist meine Wahlheimat. Dort recherchiere ich und dort entstehen auch meine Geschichten.
Mein Hofnarr – Falk von Hagelstein – stammt jedoch, wie schon der Name erkennen lässt, aus Deutschland. 🙂
Seine Stammburg, die Veste Steynach, liegt sogar in der Nähe meiner Heimatstadt Schweinfurt, nämlich in Marktsteinach.

Marktsteinach
besaß im Mittelalter eine stolze Burg (erste urkundliche Erwähnung im Jahr 838). Sie befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Henneberg, wurde aber im Bauernkrieg (1525)  leider zerstört und nie wieder aufgebaut. Es existieren allerdings noch einige wenige, denkmalgeschützte Reste, wie dieser Turmstumpf:

(Dies ist ein Foto des bayerischen Baudenkmals mit der Akten-Nummer D-6-78-174-80)

Falk von Hagelstein trägt zwar den “Stein” der Herren von Steynach im Namen, ist aber dennoch fiktiv.
Er ist meiner Fantasie entsprungen – und hat sich, frech wie Oskar, eines Tages auf den Weg gemacht
– na, wohin wohl? – nach Südfrankreich!

Nun möchte ich Sie und euch herzlich einladen, Falk kennenzulernen – entweder
im neuen Kurzgeschichtenband oder im gleichnamigen E-book “Sanchas Hofnarr”,
bzw. im Historischen Roman “Sancha – Das Tor der Myrrhe!”

Viel Vergnügen wünscht

Helene Luise Köppel
my fantasy is my castle

 

 

 



Zeitgenössische Kurzgeschichten

Aus einem “Schreibspaß” heraus (E-writers-Forum///www.ewriters.eu/) entstand im Mai 2013 folgende Kurzstory:

 

DER INNERE SCHWEINEHUND

(c) Helene Luise Köppel

Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich“, säuselt es aus dem Radio. Charly knirscht mit den Zähnen. War das auf ihn gemünzt? Wundern würde es ihn nicht!

Ein Blick auf die Uhr und er hievt sich schwerfällig aus dem Sessel seiner Großmutter. Die Federn des honiggelben Ungetüms ächzen unter seinem Zwei-Zentner-Zwanzig-Gewicht. Wie sagte der Kneuers Sepp immer? „Deine Jahresringe nehmen stündlich zu!“

Jahresringe? Charly grinst. Fette Blutwurst, fette Haxen, Leberkäsesemmeln. Tagein, tagaus. Seit Omas Tod. Als ob er es nicht besser wüsste. Kein Wunder, dass sich keine Sau für ihn interessierte und er den November-Blues mitten im Juni bekam. Zur Unzeit. Un-Zeit – was für ein Wort! Un-heimlich dick mit der Zeit ist er geworden.

Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich“, summt Charly noch draußen auf dem Korridor, wo die alten Dielen unter seinem Gewicht hörbar stöhnen. Er öffnet die Tür zum Treppenhaus und klemmt wie immer vorsichtshalber Omas hellgrauen Stöckelschuh dazwischen. Mit dem zweiten hat sich der Kater kürzlich davongemacht. Beide sind seitdem spurlos verschwunden. „Kein Schwein ruft mich an, keine Katz interessiert sich für mich …“

Der erste Treppenabsatz ist geschafft. Charly keucht. Die verdammten Knie. Ein Geeiere sondergleichen, vor allem abwärts. Un-heimlich weh tat das! Er musste abnehmen. Un-bedingt!

Er sieht es schon von weitem: Aus dem Briefkasten spitzt ein rosafarbener Umschlag!!!

Charly leckt sich die Unterlippe. „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich …“ pfeift er, schließt den Kasten auf, holt den Umschlag raus, studiert genüsslich die Adresse. Er grinst, denn er hört bereits den Sepp von oben kommen.

Der keckert bei Charlys Anblick. „Isolde“, schreit er ins Treppenhaus hinauf, während er auf die gestochen scharfe Handschrift auf dem Umschlag stiert, „unser Nachbar hat Post! Ein Briiief! Ein Liebesbriiief!“

Charly hört, wie Isolde vor Freude quietscht.

Sepp boxt Charly in die Seite. „Hab ich recht?“, flüstert er. “Sag schon, Alter! Spuck`s aus!”

Charly zuckt geheimnisvoll die Achseln und wedelt mit dem Umschlag. „Ein Kavalier genießt und schweigt“, sagt er unbestimmt und macht sich wieder auf den Weg nach oben. Die Knie schmerzen, aber irgendwie fühlt er sich beschwingt.

In der Küche reißt er den Umschlag auf, nimmt die leeren Blätter heraus, starrt sie eine Weile entgeistert an, schüttelt über sich selbst den Kopf, und steckt sie dann – er ist schließlich kein Papierverschwender – in einen der fünf rosafarbenen Umschläge, die er vor zwei Tagen mit verstellter Schrift an sich selbst adressiert hat. Dann macht er sich wieder seufzend auf den Weg nach unten, um zum Postamt zu laufen, das sich neben dem Fitness-Center befindet. Vielleicht schaffte er es ja heute, den inneren Schweinehund zu überlisten, damit sich auch mal wieder ernsthaft jemand für ihn interessierte.


Das im Text erwähnte Lied “Kein Schwein ruft mich an … ” stammt von Max Raabe (1992) 

“Er ist doch kein Zwerg und trägt auch kein Schellenkleid!”

„Weshalb nennt man Falk von Hagelstein einen Narren? Er ist doch kein Zwerg und trägt auch kein Schellenkleid“ – fragt eines Nachts der junge Graf von Toulouse seine Gemahlin Sancha.

Hartgesottene Fans und interessierte Leser von Historischen Romanen werden sich vielleicht nicht von den sechshundert Seiten meines 2013 erschienenen Werkes SANCHA – DAS TOR DER MYRRHE abhalten lassen – zumal dieser Geschichte wahre und zugleich spannende Ereignisse zugrunde liegen (Historie + Thrill).

Für den Fall jedoch, dass die Zeit oder die Lust zum Lesen meines neuesten Historien-Schmökers fehlt, gibt es jetzt die Möglichkeit zum Reinschnuppern und Kennenlernen:

  • Sechs kurzweilige, heitere und nachdenkliche Episoden um Sanchas blonden „Hofnarren wider Willen“, den das Rad des Schicksals im 13. Jahrhundert von Deutschland nach Frankreich verschlug. (ca. 90 Seiten, Amazon/Kindle E-book 86 Cent, oder in der gedruckten Amazon/Ausgabe 4.50 €)

Zur Figur des Hofnarren:

Wie der Zufall so spielt: Die Rohfassung des Romans Sancha – Das Tor der Myrrhe stand bereits, Falk von Hagelstein war längst erfunden, da fiel mir ein Foto in die Hand, darauf ein Narr aus Ton wie er prachtvoller nicht sein konnte – und im Gesicht pure Eitelkeit! Ich wusste sofort: Das war Falk von Hagelstein, der “Hofnarr wider Willen”!

Hagelsteins Geschichte ist fiktiv. Authentisch ist jedoch der erwähnte Freidank, ein deutscher Dichter aus dem 13. Jahrhundert (+1233 im bayerischen Kaisheim). Die 3800 Verse seiner “Bescheidenheit” existieren noch heute.

(Künstler Dominique Friedrich, Foto Michael Meurer, mit freundlicher Genehmigung)

ZEIT: Beginn des 13. Jahrhunderts; ORT: Südfrankreich und Deutschland

INHALT: 6 Kurzgeschichten

I. Sancha und Falk lernen sich kennen
II. Falk erweckt das Misstrauen der Toulouser Knappen
III. Falk, sein Liebchen, die Templer und die Zwerge
IV. Falk trifft auf den Böhmen Boleslâv
V. Falk in Diensten bei Mätzli und Fritzo Rübsam
VI. Falk flieht vor dem Teufel Bodo

Im Anhang des neuen Büchleins finden Sie eine Historische Einführung, ein Personenverzeichnis, ein ausführliches Glossar, das Sie auch beim Lesen meiner Historischen Romane benutzen können, sowie einen Ausblick auf meine weiteren Romane.

Viel Spaß mit Falk von Hagelstein wünscht

Helene Luise Köppel
My fantasy is my castle