Wie aus CESAR AUGUSTO Zaragoza wurde …

ZARAGOZA/ SARAGOSSA (665 000 Einwohner) ist die Hauptstadt der spanischen autonomen Gemeinschaft Aragonien sowie der Provinz Saragossa. Die Stadt liegt am Mittellauf des Ebro in rund 200 m Höhe. Sie wurde zwischen 24 und 12 v. Chr. von den Römern unter dem Namen Colonia Caesaraugusta gegründet. Aus dieser Bezeichnung entstand der heutige Name: Zaragoza oder Saragossa.
Ab dem 8. Jh. zählte Zaragoza zum Kalifat von Cordoba; Anfang des 12. Jh. war sie für einige Jahre von den Almoraviden* besetzt, bis sie ab 1118 wieder zum christlichen Königreich Aragón gehörte.

Die Aljafería (Teil II.) ist der Stadtpalast von Zaragoza. Er hat einen grob quadratischen Grundriss und ist von Wehrmauern und einem Graben umgeben. Die ältesten Teile stammen aus der Zeit der maurischen Herrschaft (vor allem nach 1065); im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrfach Teile hinzugefügt und verändert. Die letzten größeren Umbauten erfolgten im 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden umfangreiche Freilegungen und Rekonstruktionen durchgeführt. Der herrliche Palast beherbergt heute ein Museum, einen in ehemaligen Kasernen untergebrachten Verwaltungstrakt sowie das aragonesische Regionalparlament.

* Die Almoraviden waren eine Berberdynastie in der Zeit von 1046 bis 1147, sie herrschten in Mauretanien, Westsahara, Marokko, Algerien, Portugal und Spanien (“Al-Andalus”)

Zaragoza – Hinterlassenschaften aus der Römerzeit

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Zaragoza – die Basílica del Pilar

Die Basílica del Pilar ist die größte Barockkirche Spaniens und zugleich die Kathedrale des Erzbistums Zaragoza. Hier wird die Jungfrau Maria auf einer silbernen Säule/ Pilar verehrt, wie sie angeblich dem Apostel Jakobus dem Älteren am 2. Januar des Jahres 40 n. Chr. erschien. Pilar ist zugleich die Schutzheilige des Nationalfeiertags in Spanien, der am 12. Oktober stattfindet. Um die kleine Säule herum ist die erste Kirche erbaut worden; sie diente quasi dem Schutz der Säule. Zahlreiche andere Kirchen folgten nach. Nach der Reconquista wurde unter König Alfons I. im Jahr 1118 eine romanische Kirche errichtet, die jedoch dreihundert Jahre später abbrannte. Danach wurde sie im gotischen Stil mit Mudéjar-Elementen* wieder aufgebaut.
Der heutige rechteckige Barockbau mit seinen vier Türmen entstand von 1681 bis 1754.

Bereits auf dem Fußweg vom Hotel zur Basílica vernahm man lautstark die frommen Pilgergesänge: “Santa Maria …” ertönte es selbst in der Fußgängerzone. Unter den Pilgern befanden sich auffallend viele Männer mit Pilgerstäben in den Händen, Blumen und Schildern.
Weil der Andrang der Gläubigen im Gotteshaus selbst gewaltig war – nahezu rund um die Uhr wird in der Basílica die Heilige Messe gefeiert – , und auch nicht geblitzt werden durfte, habe ich nur wenige Bilder vom Inneren der Kirche machen können. Die hochverehrte
Pilar abzulichten, war nahezu unmöglich. Aber ich konnte wenigstens, auf Zehenspitzen stehend, einen Blick auf sie werfen: Sie befand sich seitlich vom Altar, in der Nähe des Priesters, war winzig klein und in ein langes, goldbesticktes Gewand gehüllt, das auch die silberne Säule verhüllte.

* Mudejar-Elemente: Sammelbegriff vielfältig einsetzbarer Stilelemente maurischer Herkunft.

Zaragoza und der Maler Goya

Der Maler Francisco de Goya wurde am 30. März 1746 unweit von Zaragoza geboren. In dieser Stadt erhielt er seinen ersten bedeutenden Auftrag, eine Freskomalerei in der Basilíca El Pilar, der ihm in der Folge weitere Aufträge brachte. Ein Museum in Zaragoza zeigt etliche seiner Werke, ein Hotel ist nach ihm benannt, auf dem Vorplatz der Basilíca, rings um das große Wasserbecken, stehen oder sitzen einige seiner Bronze-Skulpturen, und dort stößt man auch auf das Denkmal, das die Stadt ihm errichtet hat.

Zaragoza – die herrliche Magdalenenkirche

Wer sich nach Zaragoza aufmacht, sollte es nicht versäumen, einen Blick auf die herrliche Magdalenenkirche zu werfen, selbst wenn, wie bei meinem Besuch, die Türen verschlossen sein sollten.
Bei diesem Bauwerk kommt der oben schon erwähnte maurische “Mudejar-Stil” voll zur Geltung!

Mit einigen weiteren Aufnahmen aus der kunstliebenden alten Stadt Zaragoza und vom zweitlängsten Fluss Spaniens, dem Ebro, schließe ich den 1. Teil meines Artikels über Zaragoza.
Im zweiten Teil stelle ich Ihnen die Aljafería vor, den prachtvollen Stadtpalast von Zaragoza aus der Maurenzeit – Schauplatz meines Historischen Romans “Sancha – Das Tor der Myrrhe”.

Die kleinen Fotos bitte anklicken zum Vergrößern!

Hier geht es zum 2. Teil meines Artikels über Zaragoza: Wie aus Tausendundeiner Nacht – der Aljaféria-Palast von Zaragoza”

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