Baelo Claudia – und die Riesenwanderdüne

Nur 17 Kilometer von Tarifa entfernt liegt, direkt am Atlantik, die römische Ruinenstadt Baelo Claudia. Ein absolutes Muss für alle Andalusien-Reisenden! Benannt wurde die Stadt nach dem römischen Kaiser Claudius (41-45 n. Chr.). Sie besaß einst eine beachtliche vier Meter hohe Mauer mit vierzig Türmen. Neben den Wohn- und Geschäftshäusern wies Baelo Claudio ein Forum auf (zentraler Platz), ein Theater, eine Basilika (mit der Statue des Kaisers Trajan), sowie vier Tempel – darunter ein großer Kapitolstempel, der den höchsten Göttern geweiht war (Jupiter, Juno und Minerva) sowie einen Isis-Tempel, der jedoch erst im Jahr 70 n. Christus errichtet wurde, als sich der Kult der ägyptischen Isis auch in Spanien ausbreitete.

CLAUDIUS: Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (links) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod (Ermordung) im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum (Lyon) als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor.

TRAJAN: Trajan, geboren in Spanien, in Italica, war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Sein Geburtsname war Marcus Ulpius Traianus, als Kaiser führte er den Namen Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus.
Hier ist er dargestellt mit Bürgerkrone, eine der höchsten militärischen Auszeichnungen im römischen Reich, sowie Schwertband und Aegis (Schild) mit Medusenhaupt und Schlangen als Symbol göttlichen Herrschaftsanspruchs.

In Baelo Claudia herrschte reges geschäftliches Treiben; hier wurden vor allem die Fischfänge verarbeitet (hauptsächlich Thunfisch) und die von allen Römern begehrte Würzsoße Garum hergestellt und verschifft.

*Garum (auch Liquamen) wurde für salzige und süße Speisen verwendet; vergleichbar mit der Sojasauce in der asiatischen Küche. Die Fische (oft Thunfische) werden mit ihren Eingeweiden mit Salzlake vermengt und in offenen Becken teilweise monatelang der Sonne ausgesetzt. Der genaue Herstellungsprozess wird in mehreren antiken Quellen beschrieben.

Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde Baelo Claudia von schweren Erdbeben erschüttert und im 6. Jh. schließlich vollständig aufgegeben.
Die ersten Grabungen fanden zwischen den Jahren 1917 und 1921 statt; in dieser Zeit wurden die Fabrikanlagen, die Tempel und das Theater erforscht. Neuere Grabungen wurden erst im Jahr 1966 wieder aufgenommen..

Die riesige Wanderdüne von Bolonia

Die Bucht von Bolonia liegt im Naturpark del Estrecho, eingerahmt von felsigen Bergrücken. Die gleichnamige Riesendüne im Westen ist bis zu 30 Meter hoch und vom Strand aus zu Fuß erreichbar. Sie wandert immer weiter den Hang hinauf, getrieben vom oft starken Ostwind, der hier herrscht. Längst hat sie sich in einem kleinen Pinienwald breit gemacht.

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Weil die Ausgrabungen mit EU-Mitteln gefördert werden, ist der Eintrittspreis für EU-Bürger frei. Alle anderen Besucher bezahlen derzeit (2022) 1,50 Euro. Man sollte sich viel Zeit für Baelo Claudia nehmen, es lohnt sich!

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