Tarifa – die Qual der Wahl: Atlantik oder Mittelmeer?

TARIFA Foto oben: Links Mittelmeer (Blick auf Afrika) – rechts der Atlantik

Knapp 14 Kilometer von Afrika entfernt – am südlichsten Festlandspunkt Europas – treffen in dem beliebten Sommerferienort Tarifa (Provinz Cádiz, östliches Ende der Costa de la Luz) der Atlantik und das Mittelmeer zusammen. Von der “Punta de Tarifa” (Kap von Tarifa) kann man sowohl die spanische Enklave Ceuta wie auch die marokkanische Stadt Tanger sehen. Tarifa mit seinen knapp 20 000 Einwohnern liegt im Naturpark der Straße von Gibraltar. An den Stränden, vor allem am Atlantik, herrschen ideale Bedingungen für sämtliche Wassersportarten.
Hier hat man im wahrsten Wortsinn jeden Morgen “die Qual der Wahl”:

Surft man heute im Ozean, wo beständig der Wind weht?
Oder oder plantscht man lieber gemütlich im Mittelmeer? 🙂

Straße von Gibraltar

Die Straße von Gibraltar – in der Antike fretum Gaditanum oder fretum Herculeum genannt – ist eine Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Tarifa und Gibraltar auf europäischer Seite und Ceuta – in der Antike als “Säulen des Herakles” bezeichnet – auf afrikanischer Seite, sind die drei wichtigsten Hafenstädte an der Straße von Gibraltar.
Die “Straße” selbst ist 14 bis 44 km breit und etwa 60 km lang und wird täglich von ca. 300 Handelsschiffen durchfahren.

Zur NASA-Aufnahme oben:
Links, Spanien/britisch: Felsen von Gibraltar und Gibraltar // Straße von Gibraltar – Engste Stelle Tarifa)
Rechte Seite Marokko
Von NASA / JPL / NIMA – //photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA03397, Gemeinfrei, //commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=422648

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Tarifa –
heiß begehrt und umkämpft

Aufgrund der exponierten Lage an der Meerenge war Tarifa schon in grauer Zeit heiß begehrt und umkämpft. Die Iberer und die Phönizier ließen sich hier nieder, später die Römer, die ihre Kolonie “Iulia Traducta” nannten. Im Jahr 429 n. Chr. tauchten die Westgoten auf, um sich von hier aus (unter ihrem König Geiserich) einzuschiffen. Ihr Ziel war die Eroberung der damals römischen Provinz “Africa” (das heutige Tunesien). Für die Mauren wiederum war Tarifa als Brückenkopf für die Überfahrt nach Marokko so wichtig, dass sie größten Wert auf die Befestigung der Stadt legten. Sie errichteten hohe Mauern und das Castillo de Guzman el Bueno. Erst im Jahr 1292 eroberten die Christen unter König Sancho IV, El Bravo, Tarifa zurück.
Im 18. Jahrhundert war die Stadt Aufmarschgebiet gegen die in Gibraltar sitzenden Briten.

Der “Christus der Winde” –
in Anlehnung an die antiken Gottheiten

Auf dem steilen Rückweg vom Hafen zum Parkplatz, mitten durch die verwinkelte Altstadt, entdeckte ich innerhalb des maurischen Stadttores eine Nische mit einem modernen Christus-Gemälde in Blau und Gold. Die außergewöhnliche Darstellung fiel mir auf, nicht zuletzt, weil sie thematisch (Wasser und Wind!) hervorragend zu Tarifa passte. Ich habe spontan ein Foto davon gemacht.
Zuhause machte ich mich schlau. Ich stieß im Netz auf einen Artikel (Andalucia Información aus 2012) mit der Überschrift: “Der Christus der Winde kehrt zur Puerta de Jerez in Tarifa zurück”. Der Name des aus Tarifa stammenden Künstlers ist Guillermo Pérez Villalta. Nach einer Sanierung der alten Nische (durch die Werkstatt für Bildende Kunst) wurde die Arbeit offenbar im Jahr 2012, in Anwesenheit des Künstlers, dorthin zurückgebracht. Der Künstler selbst erinnerte in dem Artikel an die Geschichte seines Werkes, das in Anlehnung an die antiken Gottheiten der griechisch-lateinischen Welt konzipiert wurde, die einst als Schutzfiguren an den Eingangstoren der Städte aufgestellt wurden. Ein Brauch, der von der Geschichte des Christentums übernommen und aus dem dieser “Christus der Winde” geboren worden sei.

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (Franz Kafka)

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