Mein Thriller “ABKEHR”

Hervorgehoben

“ABKEHR” ist mein zwölfter Roman – und zugleich das (in sich abgeschlossene) spannende Finale meiner SÜDFRANKREICH-thriller. Die fiktive Story um die “Kinder der Bösen”, um unheilige Allianzen und wechselseitige Schuld ist im Künstlermilieu angesiedelt. Die Handlung spielt im Hier und Jetzt – genauer im Jahr 2019, also noch vor Corona. Eine kleine Vorgeschichte (im Roman “die alte Sache” genannt) reicht jedoch bis in das Jahr 1944 zurück.
Schauplätze sind Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko.
Inspiriert haben mich beim Schreiben ein längerer Aufenthalt vor drei Jahren in
Salamanca (einer der Romanschauplätze) sowie ein Gedicht von Bertolt Brecht: “Die Maske des Bösen” – in dem es in der letzten Zeile heißt: “Wie anstrengend es ist, böse zu sein!”

Salamanca 2019

Kurzer Inhalt

“Ich, ganz arglos, tat es, im Glauben, es sei so.”

Berlin 2019. Ein nasskalter Apriltag. Die Malerin Laura Tillby freut sich auf ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Galeristen Wolf van der See. Aber es kommt anders. Wolf und sein prominenter Vater werden unversehens verhaftet. Um dem Presserummel zu entgehen, legt man ihr nahe, Deutschland zu verlassen. Ihre Flucht führt sie bis nach Salamanca. Doch die Sicherheit in dieser lebendigen spanischen Stadt ist trügerisch.

Der Roman hat 408 Seiten und ist in drei Abschnitte unterteilt: Zweifel, Schuld und Abkehr.
Neben den Hauptfiguren Laura Tillby und Wolf van der See, die die Geschichte tragen, ermittelt nun zum letzten Mal “mein” Kommissar aus Toulouse, Maurice Claret. Ihm zur Seite steht wieder die bodenständige Nürnbergerin Steffi Conrad. Claret und Steffi sind seit “Die Affäre Calas” fester Bestandteil in meinen Gegenwartsromanen.

Salamanca, 2019

Kleine Leseprobe

“Sie betrat den Balkon, weil Wolf mit einem wichtigen Kunden aus Mailand telefonierte. Die Tür zog sie bis auf einen kleinen Spalt hinter sich zu. Atmete tief durch. Schneeluft und ein aschefarbener Himmel über Berlin. Fröstelnd schloss sie den Reißverschluss ihrer weißen Fleece-Jacke und stellte den Kragen hoch. Da vernahm sie von innen das Schleifen der Schiebetür, eilige Schritte, dann die gepresste Stimme ihres Schwiegervaters in spe: »Leg auf! Hast du es ihr schon gesagt? Laura muss raus aus Berlin. Noch heute. Es wird ernst!«
Laura stockte der Atem. Was redete Fritz da? 
Wie angewachsen blieb sie stehen. Legte den Kopf schräg. Lauschte. Doch jetzt vernahm sie nur noch Gemurmel.
Raus aus Berlin? Sie? Sollte sie nicht besser reinplatzen und Fritz zur Rede stellen? Sie zögerte … Fritz, der immer nur schneckenbraune Anzüge trug, hatte nichts Sympathisches an sich. War launisch. Besser man ging ihm aus dem Weg. Aber raus aus Berlin? Drei Wochen vor der Hochzeit? Die mit allem Pipapo stattfinden sollte? Für die allein dreihundert Einladungen bereits verschickt waren? Niemals. Nein, eine solche Blöße würden sich die van der Sees nicht geben. Die Aufregung hing vielleicht mit der Fusion zusammen … Hatte ihr Bruder wieder Mist gebaut? Was schrieb Fabian ihr heute morgen:
Unter uns: Bin weg. Später mehr. Pass auf dich auf! … Was bedeutete das: Bin weg! Bin mal kurz weg? Zigaretten holen? … Es wird ernst, hatte Fritz gesagt – und komisch, es hatte geklungen, als ob’s ums nackte Überleben ginge.
Ihre Füße waren schon kalt. Sie wippte auf und ab. Krümmte und streckte die Zehen. Lauschte wieder. Die beiden redeten noch immer. Angespannter Tonfall. Verflixt, und sie fror sich hier draußen den Hintern ab und malte sich den Schrecken aller Schrecken aus! Aber nein, die Hochzeit
fand statt! Wolf würde seinen Vater schon wieder auf Linie bringen. Das, was sie beide, Wolf und Laura, verband, war Liebe. War mehr als … Fritz.
Sie hatte Wolf erst im Mai letzten Jahres kennengelernt. In Hamburg. Auf der Beerdigung ihres Vaters. Sein Auftauchen hatte alle überrascht. Sie vor allem, und das aus gutem Grund: Wolf sah aus wie Otto Dix, einer ihrer Lieblingsmaler. Die gleichen blonden Stirnfransen, der skeptische Blick, die kraftvolle Nase – und dieser leicht trotzig wirkende, sinnliche Mund, eingerahmt von zwei markanten Furchen, die sich bis zum Kinn hinabzogen.
Alle Untiefen des Lebens muss ich selber erleben, hatte Otto Dix bei seinem Kriegseintritt im Jahr 1915 gesagt. Steckten jetzt Wolf und sein Vater in irgendwelchen Untiefen fest?”

Salamanca, Rio Tormes, 2019

Eine augenzwinkernde Bemerkung zum Romanende: Abkehr vom “Bösen” bedeutet selbstverständlich nicht, dass meine Romanfiguren zukünftig nur “Gutes” tun, wie auch die Abkehr von einer “Romanreihe” nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Autorin den Stift für immer beiseite legt!

Ich wünsche Ihnen einige spannende Lesestunden mit “ABKEHR”!
Ihre
Helene L. Köppel

Ausgaben: Taschenbuch 408 Seiten, ISBN: 9 783756 886210, 20.– Euro
E-Book Kindle
ASIN ‏ : ‎ B0BNLWB4S6, 6.99 Euro

Die erste Rückmeldung einer Leserin aus Frankreich:
“… Spannend und gut recherchiert; diese ganzen geschichtlichen und politischen Hintergründe lebendig geschildert. Faszinierend!! Félicitations!!

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Der Dolmen de Soto – ein beeindruckendes Monument aus dem Neolithikum

In Andalusien, in der Gemeinde Trigueros in der Provinz Huelva, befindet sich ein riesiges Ganggrab aus der Jungsteinzeit – der Dolmen von Soto (3000 – 2500 Jahre v. Chr.).

Die kleineren Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Als man im Jahr 1922 den Dolmen von Soto entdeckte, begann man sofort mit den Ausgrabungen. Zehn Jahre später wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt und nach ihrem Entdecker Armando de Soto benannt. Der 21 Meter lange Grabgang ist einer der größten in der gesamten iberischen Halbinsel. Obwohl geplündert, befand sich er sich in einem relativ guten Zustand. Der V-förmige Gang, der sich nach innen hin verbreitert, ist von Osten nach Westen ausgerichtet, so dass bei der jährlichen Tag-und-Nacht-Gleiche (jeweils im März und September) nach und nach die Sonnenstrahlen einfielen, um schließlich die Grabkammer für einige Minuten zu erhellen. Welche kultischen Handlungen bei den Bestattungen vorgenommen wurden, weiß man nicht. Vielleicht hingen die Menschen aus der Jungsteinzeit der Vorstellung an, dass die Toten durch das einfallende Licht ins Leben zurückgeholt würden.

Trotz seiner enormen Größe diente der Dolmen von Soto nur als Grabstätte für 8 Personen, die zudem an 7 verschiedenen Stellen bestattet wurden. Alle Verstorbenen wurden in hockender Haltung an den Wänden sitzend entdeckt. Über ihren Köpfen befanden sich in Stein gehauene Abbildungen der Verstorbenen oder aber ihre Totemzeichen (Symbole). Am Boden, neben den Verstorbenen, fand man steinerne Äxte und Messer, Becher, Schüsseln und Teller sowie ein kegelförmiges Armband aus Knochen.

Besichtigungen des Dolmen von Soto sind jederzeit möglich und für europäische Touristen kostenfrei. Führungen in Gruppen jedoch nur nach Voranmeldung.
Anfragen richtet man am besten an das Turismo Trigueros: E-Mail:oficinaturismotrigueros@gmail.com Tel.:+34 959305075 (ext.4)Tel.:+34 627940357Website: www.trigueros.es

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Weitere interessante Entdeckungen in Spanien:

Alphabetische Reihenfolge: (bitte anklicken!)

Acinipo, Arcos de la Frontera,
AstorgaÁvila,Banos del Cerrato, Cádiz, Canfranc,Catalayud,Castellfollit de la RocaCastillo CocaCastillo de Loarre, Castillo Miravet, Castillo Peníscola, Castillo de VillalonsoCiudad RodrigoCuenca, El Campillo/Nave, Estella, Eunate, Gibraltar, Santuari del Far, Jerez de la Frontera, Léon, Madrid,  Medina Sidonia, Merida, Nuría, OropesaPalau-del-Vidre, Penalba, Pino del Oro, Ripoll, Ronda, Rupit i Pruit, Salamanca 1, Salamanca 2, Salamanca 3Salamanca 4/San MarcosSant Ferriol, Sant Martí SesserresSan Pere de Rodes, Ronda, San Juan Bautista de Banos, Sant Joan les Fonts, San Juan de la Pena, San Pedro de la Nave, San Pere de CasserresSant Miquel del Fai, Santa Maria de PobletSanta Maria (Wamba), Segobriga, Segovia, Soto/Dolmen, TarifaToledo, Toro 1, Toro 2, TriguerosVic, Zamora, Uruena/NS de la AnnunciataVerracos, Zaragoza I. Stadt;  Zaragoza II. Palast

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“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

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Versteckte Schätze: Taurinya – ein Abstecher zum (Mino-)Taurus”?

Nach meiner Besichtigung der Abtei Saint-Michel-de-Cuxa (im Jahr 2013) entschloss ich mich, mich vor der Rückfahrt nach Prades noch rasch im benachbarten Weiler Taurinya umzusehen (Département Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien, 5 km südlich von Prades).
Es war allein der Ortsname “Taurinya”, der mich neugierig machte. Ich fragte mich, ob dieser Ort eventuell in irgendeiner Beziehung zu einem Stier steht. (Taurus – Minotaurus*)
Mein erster Weg führte mich zur Kirche: Saint-Fructueux de Taurinya, die jedoch leider abgeschlossen war. Weit und breit niemand in Sicht.
Beim Umrunden der Kirche jedoch, bei dem ich (unbefugterweise, sorry!) kurz den Garten betrat, um wenigstens den Glockenturm ablichten zu können, stutzte ich. Da war doch was Auffälliges auf dem Kapitell zwischen den Zwillingsfenstern! Ich zoomte das Bild heran und entdeckte darauf – zu meiner freudigen Überraschung – tatsächlich jenen Stier, der diesem Ort seinen Namen gab!
Wenig später entdeckte ich auch noch am Ortsbrunnen einen prachtvollen Stierkopf, der allerdings sichtlich neueren Datums war.

* Der Minotauros (auch Minotaurus) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie: ein Wesen mit menschlichem Körper und Stierkopf.

Fotos bitte anklicken zum Vergrößern!

Wieder daheim, machte ich mich im Netz auf die Suche nach Taurinya und die Kirche mit dem seltsamen Namen “Saint-Fructueux”: Ich fand heraus, dass dieses Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert stammt, später jedoch mehrmals umgebaut wurde. (Verlängerung des Hauptschiffes + 2 schmale Seitenschiffe). Der quadratische Turm wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Er ist 18 Meter hoch. Auf der zweiten und dritten Etage gibt es, wie man sehen kann, offene Fensterdurchbrüche. Die Kapitelle sind mit Pflanzen- und zoomorphischen- (tierähnlichen) Motiven) versehen – einschließlich jenes Stierkopfes, der auf den Namen des Ortes verweist. Voilà!
Benannt ist die Kirche nach dem Heiligen Fructueux von Tarragona, ( + 259 n. Chr.). Der ehemalige Bischof von Tarragona* gilt heute als einer der ältesten dokumentierten Märtyrer auf der Iberischen Halbinsel. Mit ihm wurden, auf Befehl von Kaiser Valerian (253-260 n. Chr.), auch seine beiden Diakone gefangen genommen und zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Die Vollstreckung erfolgte übrigens im Amphitheater von Tarragona (s. Foto unten). Es heißt, die drei Märtyrer seien nach ihrem Tod – gekrönt und in liturgischen Gewändern! – der dortigen christlichen Gemeinde und auch ihren Henkern erschienen, um ihnen Anweisungen für ihre Beerdigung zu geben. Gruselige Vorstellung!

* Tarragona ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Süden der spanischen autonomen Region Katalonien.


Magische Orte in der Umgebung: Boule d’Amont, Belpuig, Ille-sur-TêtPrieuré de Serrabone, Saint-Michel-de-Cuxa,

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“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

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Versteckte Schätze: Sant Martí Sesserres (Katalonien)

Der kleine Weiler Sant Martí Sesserres (oder auch de les Muntanyes) liegt in Katalonien, im Gemeindegebiet von Cabanelles, am Fuße des Mont-Gebirges, am rechten Ufer des Manol (eines Nebenflusses der Muga) – und zugleich an der Straße nach Sant Jaume. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 872. Im Jahr 1116 wurde der Ort an die Kathedrale von Girona abgetreten.
Den fast zugewachsenen Turm der Kirche von Sant Martí Sesserres habe ich im Jahr 2014 eher zufällig beim Herumstrolchen in den herrlichen Bergen und Wäldern dieser Gegend entdeckt. Das Gotteshaus wird urkundlich erstmals im Jahr 1031 erwähnt, soll aber bereits im 9. Jahrhundert existiert und zur Grafschaft Besalú gehört haben.
Die heutige romanische Kirche mit ihrem einschiffigem Bau (12. Jh.) und dem viereckigen Glockenturm (18. Jh.) ragt tatsächlich halbversteckt von Bäumen und Sträuchern aus dem Dorf heraus.
Das Interessanteste an dem geheimnisvollen Gebäude ist das eiserne Tor mit rätselhafter Inschrift, sowie das Tympanon oberhalb des schlichten Türsturzes. Es weist das Santiagokreuz auf, das zu Ehren des Heiligen Jakobus hier angebracht wurde, weil einer der zahlreichen Jakobswege direkt davor vorbeiführt.
Flankiert wird das große Kreuz von zwei Tatzenkreuzen, die auf die Arme Ritterschaft Christi des Salomonischen Tempels hinweisen. Die Tempelritter also – die seinerzeit in Europa den Auftrag hatten, die Santiagopilger auf ihrem Weg nach Compostela zu schützen.

Die kleinen Bilder können angeklickt und vergrößert werden!

Magische Orte in der Umgebung: Sant-Ferriol, San Joan les Fonts, Castelfollit de la Roca,

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“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

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Miravet – die geheimnisvolle Templerfestung

In Spanien, in der Provinz Tarragona (Katalonien) stehen auf einem Hügel oberhalb des Flusses Ebro mächtige Festungsmauern, von deren Zinnen aus bereits die Iberer (im 2. Jh. v. Chr.) das Umland überwachten. Die starken Grundmauern der heute noch erhaltenen Burg gehen jedoch auf die Mauren* zurück, die sich hier verschanzten, um das von ihnen eroberte Land zu überwachen, das sie Al-Andalus** nannten. Die Burg Miravet war also jahrhundertelang eine der Grenzbefestigungen von Al-Andalus. Zahlreiche kleinere Burgen und Wehrtürme entlang der Grenze dienten ihnen zur Übermittlung von Nachrichten.
Im Jahr 1153 eroberte der Graf von Barcelona, Ramon Berenguer IV., die Burg Miravet zurück und überließ sie – zum Schutz der neuen Grenze – der „Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“ – den Tempelrittern.
Bis heute gilt Miravet als die beeindruckendste Templerfestung Kataloniens.
Als im Jahr 1312 die Auflösung des Ordens durch den französischen König Philipp IV. beschlossen wurde – er ließ an einem einzigen Tag in allen Städten gleichzeitig die Tempelritter festnehmen und ihre Güter konfiszieren – leisteten die Ritter auf Miravet und anderen Burgen in Katalonien und Aragón Widerstand. Sie kapitulierten erst nach einem Jahr, wurden nicht wie andere Brüder vor Gericht gestellt und dann getötet. Sie suchten vielmehr Unterschlupf in einem vom König von Aragón selbst gegründeten Ritterorden, dem ORDEN VON MONTESA, dem auch etliche Besitztümer des zerschlagenen Templerordens zugesprochen wurde.
Die Burg Miravet wurde jedoch den Johannitern übergeben, die dort bis zum 19. Jahrhundert wirkten.



*Im späteren Mittelalter, insbesondere seit der Zeit der Kreuzzüge, nannte man die Mauren vornehmlich Sarazenen.
**Dass der Name Al-Andaluz, der sich auf das gesamte maurische Spanien bezog, auf die südspanische Provinz Andalusien zurückgeht, ist heute umstritten.

  • Die Herrschaft der Mauren in Spanien dauerte von 711 bis 1492. Im Juli 1212 fand bei Navas de Tolosa die entscheidende Schlacht zur Rückeroberung zwischen Christen und Muslimen statt. Die Mauren wurden während der Reconquista jedoch nicht vollständig aus Spanien vertrieben. Nahmen sie den christlichen Glauben an, durften sie in Al-Andalus bleiben. Viele taten das, denn sie hatten sich längst assimiliert. Außerdem waren sie als fleißige Handwerker und Bauern geschätzt.

Al-Andalus um das Jahr 910 (Foto Wikipedia)

Der ORDEN VON MONTESA war ein spanischer Ritterorden. Er wurde 1316 von Jakob II. von Aragón (nach der Auflösung des Templerordens) im Kampf gegen die Mauren gegründet und mit den verbliebenen Gütern des Templerordens ausgestattet. Dieser Orden erhielt auch das Castillo von Peñíscola. Das Ordenskreuz ähnelt dem der Tempelritter (Tatzenkreuz). Die Montesa-Brüder trugen wie sie ein weißes Gewand, jedoch nur mit einem schlichten roten Kreuz.

Drei Hinweise für Wanderer und Burgenfreunde:

1. Der steinige Trampelpfad, der mitten durch das Dorf Miravet führt, ist nicht ungefährlich. Wer nicht gut zu Fuß ist (oder bei Regen) nimmt besser die Straße!
2. Die Burg ist Montags geschlossen!

3. Im schattigen Garten der Bar Amadeo (unten im Dorf, beim Fluss Ebro) kann man sich von den Strapazen des Aufstiegs sehr gut erholen.
Übrigens auch montags! 🙂

Die kleinen Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!

Auf dem Rückweg über die Straße …

Danke für die Begleitung!

Magische Orte in der Nähe: Das Templer-Castillo Peniscola, Castillo de Loarre, Castillo de Villalonso, Santuari del Far, Penalba, San Juan de la Pena, San Pere de Casseres, Sant Miguel del Fai

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“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

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Peñíscola – Filmschauplatz in “Game of Thrones”

In Peniscola vor Anker zu gehen, hat er im Reiseführer gelesen, bedeutet, in die Vergangenheit zu reisen. Er genehmigt sich rasch noch einen Drink und setzt sich mit dem Glas in die Sonnenlounge im Achterdeck. Die Ruhepause hat er sich verdient, ganze zwei Stunden am Stück hat er heute gearbeitet. An seinem Lebenswerk …
Kurz nach Sonnenuntergang flammt im letzten Licht des Tages die gewaltige Burganlage noch einmal auf. Erbaut von Tempelrittern auf den Ruinen einer noch älteren maurischen Festung. Beeindruckend. Die Geschichte der Stadt, das hat er ebenfalls gelesen, reicht sogar noch weiter zurück: Peniscola wurde bereits von den Karthagern, den Phöniziern und den Griechen bewohnt.
Der Anblick nimmt ihn gefangen; er beschließt, lange sitzenzubleiben …

Aus: Hannah Miller, “Der Knotenstricker”, Roman (Helene L. Köppel)

Die kleinen Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Peñíscola, eine kleine Stadt mit mediterraner Atmosphäre, weißen Häusern, Palmen, und gekrönt von einer mächtigen Burg, liegt im Norden der Region Valencia – im Gebiet des (historischen) Königreichs Aragonien – ungefähr 113 km von der Regionalhauptstadt Valencia entfernt, an der sogenannten “Orangenblütenküste”.

Von der Hand des Königs in die Hände der Tempelritter …

Die Siedlungsgeschichte dieser auf einer felsigen, von Mauern umringten Halbinsel reicht bis ins Jahr 1000 v. Chr. zurück. Viele Völker haben Peñíscola ihren Stempel aufgedrückt. Die Menschen vor Ort lebten überwiegend von Landwirtschaft und Fischerei. Im Jahr 718 n. Chr. geriet Peñíscola unter maurische Herrschaft. Die Mauren errichteten eine erste Zitadelle auf dem höchsten Punkt des Felsens.
Im Jahr 1233 fiel die Burg an den damaligen König von Aragon, Jaime I., den Eroberer. Während des Königreichs Jaimes II. übergab dieser die Burg dem Orden der Tempelritter – der hier seine letzte große Festung errichtete, aber auch in der gesamten Provinz seine Spuren hinterließ.
Im 16. Jahrhundert errichtete man auch um die Altstadt Mauern, um sie vor Angriffen zu schützen.
Drei Tore zeugen noch heute von dieser Befestigung.

Peñíscola – auf der Suche nach den Schätzen der Tempelritter?

Mit der Übergabe der alten Burg an die Tempelritter, im Jahr 1294, begann eine rege Bautätigkeit, die erst im Jahr 1307 zum Stillstand kam. Die Ritter verwandelten die ehemalige maurische Zitadelle in ein militärisches Bollwerk mit Waffenhof, Vorhalle, Wachenkorps und Reitställen – errichteten aber zugleich ein christliches Kloster mit Kirche, Sakristei und Sälen. Man weiß, dass sie auch das Eigentum von Päpsten, Fürsten und Königen verwalteten und enorme Reichtümer ansammelten.

Um das Leben und Wirken der Tempelritter, aber auch um ihren angeblichen Reichtum, ranken sich noch heute viele Legenden. Als am 13. Oktober 1307 auf Veranlassung von König Philipp IV, dem Schönen, die Verhaftungswelle gegen die Tempelritter einsetzte, soll der damalige Großmeister des Ordens in Paris, den Befehl erteilt haben, ein Boot auf der Seine mit Gold und Edelsteinen zu beladen und diese Schätze (zusammen mit einer wertvollen Niederschrift aus der Feder von König Salomo!), in Sicherheit zu bringen. Das Ziel des Bootes war die Burg in Peñíscola.
Es heißt, das Boot müsse die Küste von Peñíscola erreicht haben, denn im Temple von Paris wäre nicht die allerkleinste Münze mehr gefunden worden!
Verbirgt sich der Schatz der Tempelritter am Ende noch immer irgendwo hier im alten Gemäuer? 🙂
Nach der Auflösung des Templerordens gründete man im Jahr 1317 (in Spanien) den Orden von Montesa, und man vertraute die Burg von Peñíscola (sowie alle anderen Besitztümer des Tempels in der Region) diesem neuen Orden an.
Vielleicht brachte man einen Teil der Schätze aber auch auf die geheimnisvolle Templerfestung Miravet. Wer weiß …

Peñíscola – die Festung des “Papa Luna” (Gegenpapst)

Im Jahr 1411 wandelte Benedikt XIII. (genannt “Papa Luna” oder “Mondpapst”), die Burg in einen päpstlichen Sitz um. Es war die Zeit des abendländischen Schismas, weswegen sich dieser Papst – im Kampf um seine rechtliche Anerkennung – hinter den starken Mauern von Peñíscola in in die Isolation begab.
Pedro de Luna, 1328 in Spanien geboren, entstammte der Grafenfamilie de Luna, war mit den Königshäusern von Aragon und Navarra verwandt, und sorgte als Legat dafür, dass Papst Clemens VII. sich in Spanien durchsetzte. 1394 wurde Luna als Benedikt XIII. zu Clemens’ Nachfolger gewählt. Frankreich entzog ihm daraufhin die Unterstützung. De Luna hielt sich jedoch bis zuletzt für den einzig rechtmäßigen Papst, da er noch vor dem Schisma zum Kardinal ernannt worden war. Er soll, wie es heißt, “starrsinnig wie ein Feudalherrscher” gewesen sein, aber auch eine “große Persönlichkeit” mit “modernen Ansichten”, durchaus fähig, die Kirche zu reformieren.
Von seinen Feinden wurde Luna wiederholt beschuldigt, er sei Priester eines vorchristlichen Sonnenkultes und/oder einer noch älteren Sonnenreligion. Auch das Konzil von Pisa erhob verschiedene Beschuldigungen gegen ihn: “Er zeige eine seltsame Duldsamkeit gegenüber Ketzern; er habe fortdauernden Umgang mit Geistern; er habe, einer Zeugenaussage zufolge, immer zwei Dämonen in einem Beutel bei sich”.
Fakt ist: In seinen Schränken auf der Burg verwahrte er verschiedene Bücher über Medizin und Astrologie. Auch nahm er gewissenhaft seine päpstlichen Aufgaben wahr, stellte Bullen aus, schrieb Abhandlungen, stritt sich mit den anderen Päpsten. Nach seinem Tod im Jahr 1423, hier auf Peñíscola, hinterließ er “Das Buch der Tröstungen des menschlichen Lebens”, sein bestes Werk, wie man sagt.

Peñiscola – Filmschauplatz für “Game of Thrones”

Als begeisterte Anhängerin von “Game of Thrones” muss ich dies zum Schluss meines Artikel natürlich loswerden:
Aus Peñíscola wurde Meereen – die nördlichste der drei großen Städte der Sklavenbucht. 

 Öffnungszeiten Castillo de Peñíscola: Täglich von 10:30 bis 17:30 Uhr

WebsiteGPS-Standort GPS: 40.35882, 0.40802

Danke für Ihr Interesse!

Magische Orte in der Umgebung: Castillo Miravet, Castillo de Loarre, Castillo de Villalonso, Santuari del Far, PenalbaSan Juan de la Pena, San Pere de CasseresSant Miguel del Fai

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)

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