Pyrenäen- und andere Türme

(Beget, Kirche von Sant Cristófol (12. Jahrhundert),  La Garrotxa, Katalonien, Spanien )

(Arques, Wohnturm,  Departement Aude)

(Carcassonne, Kathedrale St. Nazaire, Näheres hier!)

(Colllioure, St. Vincent, Näheres hier! Thematisiert in mehreren Romanen, wie z.B. “Blut.Rote.Rosen” und “Die Affäre C.”

(Cuixa, Sant Miquel de Cuixà, Benediktinerkloster in den Pyrénées-Orientales)

(Ille-sur-Têt, St. Etienne, Pyrenées-Orientales, Näheres hier!)

(Marcevol: Das Priorat von Marcevol befindet sich auf einer Hochebene, über dem Têt-Tal. Die umliegende Landschaft ist wunderschön, im Norden der “Roc del Maure”, im Westen der Pic de Pau, 1025 m, im Süden der legendäre Berg der Katalanen, der Canigou. Thematisiert in “Salamandra” (2015)

(Taurinya, nahe Prades,  Eglise St. Fructueux de Taurinya.)

 

(Cabestany, Näheres hier klicken)

(Figueras, Katalonien, in der Nähe des Dali-Museums gelegen)

(Elne, Roussilon, Näheres hier!)(Puivert, Aude, Näheres hier klicken!)

(Aussichtstürme in der Nähe von Narbonne, Katharer-Denkmal)

(Santa-Pau, Katalonien)

(Brouilla, Roussillon)

(St-Genis-des-Fontaines, Roussillon, Näheres hier!)

(Perillos, Geisterstadt in Südfrankreich, Pyrenées-Orientales)

(Villerouge-Termenes, im Innenhof dieser Burg wurde 1321 Wilhelm Bélibaste, der letzte Katharer, verbrannt)

 

Ort: Ainsa (Prov. Huesca), Turm der Kollegiatskirche Santa Maria), Foto HLK 2015

Avignon, Papstpalast-Türme (Foto HLK 2015)

Bayeux – Kathedrale, Foto HLK 2012

Privatkapelle Caroxta, Foto HLK 2014

Castalajud, Maurenburg, Foto HLK 2014

Cuenca – Kathedrale, Foto HLK 2014

Dijon – Notre Dame de Dijon (thematisiert in “Talmi”) Foto HLK 2009

Castellar d`en Hug – Ortskirche, Foto HLK 2015

Eunate, Foto HLK 2015

Saint-Gilles, Basilika, Foto HLK 2009

Huerta – Kloster (thematisiert in “Salamandra), Foto HLK 2014

Llo – Église Saint-Fructueux aus dem 12. Jahrhundert, als Monument historique klassifiziert. Foto HLK 2014

Castillo de Loarre (Provinz Huesca), Foto HLK 2015

Madrid, Dach der Kathedrale, Foto HLK 2014

Maja de Montcol, Foto HLK 2014

Die Felstürme von Mallos de Riglos, Foto HLK 2015

Die Reste des Donjons von Montaillou, Foto HLK 2015

Der Mont Saint-Michel, Foto HLK 2012

Die Templerburg Monzon, Foto HLK 2014

Notre Dame de Corail, Eremitage, Foto HLK 2014

Rouen – Kathedrale, Foto HLK 2014

Veules (Normandie), Foto HLK 2012

Nuria (Pyrenäenheiligtum, 2000 m hochgelegen), Foto HLK 2015

Kloster Santa Maria de Obara, Foto HLK 2015

Orcival, Basilika, (Auvergne), Foto HLK 2009

Paris – ohne Worte 🙂

Kloster Saint-Polycarpe, thematisiert in “Sancha”, Foto HLK 2008

Pontaubert (Dep. Yonne), Foto HLK 2015

Pruit – Katalonien, Foto HLK 2015

Puente la Reina, Foto HLK 2015

Puilaurens, Katharerburg, Foto HLK 2010

Puivert – Katharerburg, Foto HLK 2009

Kloster Serrabonne, Foto HLK 2014

Taulis, Pyrenäen, Foto HLK 2014

Ripoll – Kirchturm, Foto HLK 2014

Rocamadour – Heiligtum (Auvergne), thematisiert in “Talmi”, Foto HLK 2009

Romagne (nahe St. Emilion), Foto HLK 2015

St. Emilion bei Nacht, Foto HLK 2015

Taurynia – Pyrenäen, Foto HLK 2014

Termes – Katharerburg, Foto HLK 2014

Thuret – Auvergne, Foto HLK 2009

Troyes – Magdalenenkirche, Foto HLK 2015

Vilajoan, Foto HLK 2014

Zaragoza – Turm der Magdalenenkirche, Foto HLK 2014

Zaragoza – Maurenburg, Foto HLK 2014

Beziers, Magdalenenkirche, Foto HLK 2009

St. André (nahe Collioure), Foto HLK 2009

Carcassonne Foto HLK 2009

Le Puy, Foto HLK 2008

Tour Magdala, Rennes-le-Château, Foto HLK 2008; thematisiert in “Marie” und “Esclarmonde”Montségur – Katharerburg, Foto HLK 2008

Saint-Sernin, Toulouse, HLK 2004

Usson, Katharerburg, Foto HLK 2010

Arles – Saint Trophime, Foto HLK 2009

Notre-Dame de Marceille, bei Limoux, Foto HLK 2006

Saissac – Ruine des Donjon, Foto HLK 2009

 

Viel Vergnügen beim Betrachten – und vielleicht auch mal vor Ort, in den Pyrenäen!

Helene L. Köppel

LESEN hält wach – garantiert!

 

 

Liebster-Award (2014)

–  EIN INTERVIEW

Die liebe Meike von   //meikesbuntewelt.wordpress.com/2014/02/11/liebster-award/ hat mich für den „Liebster-Award“ nominiert – eine Art Blogger-Auszeichnung – und mir elf spannende Fragen gestellt. Vielen Dank dafür :-)!

1. Berge oder Meer – was gehört für dich zu einem Urlaub dazu?

Beides. Deshalb habe ich mir klugerweise schon vor dreißig Jahren als Urlaubs-Lieblingsort COLLIOURE ausgesucht, ein bezauberndes Hafenstädtchen im Roussillon (Südfrankreich), wo die Pyrenäen gewissermaßen ins Meer fallen.
Jahre später, als ich mit dem Schreiben anfing, ist aus Collioure mein Lieblings-Urlaubs-Recherche-Stützpunkt-Ort geworden. Zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – an einem neuen Roman zu arbeiten und dabei die Beine baumeln zu lassen – das ist für mich das ultimative Urlaubsparadies! 🙂

2. Schaumbad, Mozart, Champagnertrüffel … : Was kannst du so richtig genießen?

In Collioure genieße ich es zum Beispiel, am späten Vormittag in einer Strandbar am Quai de l`Amirauté zu sitzen, abwechselnd die alte Templerburg oder den “anrüchigen” Kirchturm vor Augen, der mit seiner rosa Kuppel phallische Assoziationen weckt 🙂 🙂 🙂 (notfalls mehr darüber in Die Affäre C., Seite 199). Während die Sonne scheint, das Meer vielversprechend glitzert, lausche ich in die Brandung hinein (besser als Mozart! 🙂 ), arbeite am Manuskript und schlürfe einen gemütlichen Pastis.
Am späten Nachmittag dann, wenn mein Tagespensum erledigt ist, genehmige ich mir ab und an einen “Colonel”: Zitroneneis, Sahne und Wodka.
Genuss und Entspannung pur!
Zuhause in Schweinfurt geht es schlichter zu: Da sitze ich an lauen Sommerabenden mit einem Glas Wein (es darf jetzt auch ein fränkischer sein!), arbeitend, lesend oder in Erinnerungen schwelgend, in meinem Garten.

3. Nobody is perfect – welche kleine Macke hast du?

Es sind nicht, wie man jetzt annehmen könnte, der Pastis, der Bordeaux, der Wodka oder der Frankenwein, die mich langsam um den Verstand bringen – nein, ich bin eindeutig Cola-light – süchtig! 🙁

4. Denk zurück an deine Teenagerzeit: Welcher Star zierte deine Zimmerwand?

Na ja, in meiner Jugendzeit, in den 60ern, da gab es die BRAVO mit ihrem Aufklärungsteil (Hallo, Dr. Sommer! :-)), die regelmäßig auch ein Star-Poster enthielt. Und fortan klebte bei mir Bébel an der Wand: Jean-Paul Belmondo, mit seinem frechen Grinsen.
Hach, wie hab ich ihn geliebt!

5. Wünsche dir ein Talent: Welches Handwerk würdest du gerne richtig gut können?

Man müsste Klavier spielen können …” Leider gab ich es bereits im zarten Alter von fünf Jahren auf, Musikerin zu werden. Weder Platz noch Geld war für ein Klavier vorhanden! (Talent? Ich weiß es bis heute nicht.) Quasi zum Trost kauften mir meine Eltern später eine Reiseschreibmaschine. Und irgendwann begann ich tatsächlich zu “komponieren” – nämlich Romane. (s. Präludium für einen Roman).

6. Eule oder Lerche – bist du ein Früh- oder Spätmensch?

Ich bin definitiv ein Frühmensch. Ich stehe mit den sprichwörtlichen Hühnern auf, gehe aber trotzdem spät ins Bett. Ich brauche nur fünf Stunden Schlaf.

7. Du darfst dir ein Festtagsmenü wünschen. Was würde auf deiner Menükarte stehen?

Vor Jahren hielt ich mal einen Vortrag “Essen und Trinken im Mittelalter” – und es brodelte und zischte vorher tagelang in meiner Küche, weil ich den Zuhörern Kostproben versprochen hatte. Daher stünde heute wohl Blancmager auf meiner Menükarte, ein Gericht, hergestellt aus gehackten und mit Wein und Milch pürierten Mandeln, sowie in Scheiben geschnittenen Hühnerbrüsten. Ziemlich ungewohnt für den Gaumen. (Bébel hätte sich vermutlich die Haare gerauft!) Aber in meinen Historischen Romanen ist dieses Gericht seit Jahren der Hit! Die Protagonisten sind begeistert!

8. Welches war dein liebstes Kinderbuch? Was mochtest du daran?

Weil ich als Kind ernsthaft Tierbändigerin im Zirkus hatte werden wollen, war mein liebstes Kinderbuch Doktor Doolittle und seine Tiere (Hugh Lofting). Mit den sprechenden Tieren Dab-Dab (Ente), Jip (Hund), Göb-Göb (Ferkel), Polynesia (Papagei) und der Eule Tuh-Tuh habe ich unvergessliche Sommertage im Garten meiner Großeltern verbracht. Doolittles Mäuse hatten es übrigens besser als ich: der Doktor kaufte ihnen ein Klavier, wenn auch nur zum Darinwohnen!

9. Bloggen ist unsere Leidenschaft – was gefällt dir so gut daran?

Ich weiß nicht recht … Echte Leidenschaft, im Sinne davon, dass es mich “umtreibt”, wenn ich nicht regelmäßig blogge, empfinde ich nicht. Vielleicht bin ich über dieses Alter hinaus – oder ich wachse erst noch rein. Man wird sehen!

10. Lord, Mord oder Opel Record, … : Zu welchem Thema möchtest du gerne mal ein Buch schreiben?

Eindeutig MORD. Ich arbeite ja am dritten Thriller. Mit Lords (in meinem Fall Grafen und Prälaten) kenne ich mich aber ebenfalls aus. Opel Record – ist nicht mein Ding, ich bevorzuge Nordic-Walking.

11. Und welches Buch möchtest du ganz bestimmt nicht noch mal lesen?

Oh, oh, das ist jetzt aber eine hinterhältige Frage!  (Man will ja geschätzten Kollegen nicht auf die Füße treten!)
Etwas fällt mir trotzdem ein: Irgendwann hat mir eine liebe Nachbarin einen Stoß Bücher vererbt, darunter auch 6 Bände Heimburgs Schriften, Romane und Novellen. Darin ging es vorzugsweise um wehende Locken, holdes Lächeln und verwilderte Lustgärten. Hüstel, hüstel … 🙂 🙂 🙂

Und nun die 11 Fragen, die ich stelle:

  1. Blogger sind neugierige Menschen. Wie sieht dein Alltag für gewöhnlich aus?
  2. Den Seinen gibt`s der HERR im Schlaf? Wie kamst du zum Schreiben?
  3. Gibt es Vorbilder, die dein Leben und deine Arbeit beeinflusst haben?
  4. Ich bin ein Mensch. Nichts Menschliches ist mir fremd … Gestattest du dir gelegentlich die eine oder andere Torheit?
  5. Was liest du persönlich am liebsten?
  6. Hannibal überquerte die Alpen. Welche Reisen haben dich und/oder dein Schreiben nachdrücklich beeinflusst?
  7. Nichts ist so schwierig, als dass es nicht erforscht werden könnte! Wieviel Kraft und Zeit steckst du für gewöhnlich in die Recherche?
  8. Platz 20 auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Was dann?
  9. Luxuria. Was zählt für dich zu den Annehmlichkeiten des Lebens?
  10. Frisch begonnen, ist halb gewonnen? – Bist du ein Morgen- oder ein Nachtschreiber?
  11. Hast du ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch deine Bücher zieht?

Ich bin mir sicher, dass meinen lieben Nominierten zu diesen Fragen das eine oder andere einfällt. Und hier sind die Kandidaten und die Regeln:  … Kandidaten suche ich gerade! Bislang angefragt bei: Brunhilde Witthaut, Stephanie Fey, Siegfried Langer, Mike Vogler, Brigitte Riebe, Robert Schwarz, Petra Schier …

Die Formalitäten:

  • Ihr müsst die Person verlinken, die euch nominiert hat.
  • Ihr  müsst die 11 Fragen, die die verlinkte Person gestellt hat, beantworten.
  • Sucht euch möglichst 11 Leute, (die unter 200 Follower?) haben, kontaktiert, nominiert und informiert sie darüber.
  • Überlegt euch 11 Fragen für die neu nominierten Personen.

ZUM SCHLUSS EINLADUNG AN ALLE:

Natürlich sind auch alle weiteren Bloggerkollegen, die einfach Lust haben, diese Fragen zu beantworten, herzlich dazu eingeladen!

Viel Vergnügen beim Bloggen und beim Ausfüllen des Liebster-Awards wünscht

Helene L. Köppel

My fantasy is my castle

 

Wer nichts erlebt hat, hat auch nichts zu erzählen!

Spannende Bücher entstehen nicht Schlag auf Schlag. Ob Belletristik, Fach- oder Sachbuch – hinter jeder Veröffentlichung stecken Arbeit, Durchhaltekraft, Leidenschaft – und Lebenserfahrung!

Täglich neu die Trägheit überwinden, für ein Thema brennen (ohne gleich an den Ruhm zu denken), fleißig recherchieren, plotten, aufschreiben, was geschrieben werden MUSS – weil es einen sonst umtreibt! – das ist das Leben, das mir seit 17 Jahren gefällt, das ich mir ausgesucht habe: Mein Doppelleben. Mein Schriftstellerdasein.

Nach inzwischen zehn veröffentlichten Romanen habe ich endlich auch – neben dem Zugewinn an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis – die notwendige Gelassenheit erworben, mit dem Auf und Ab, den dieser Beruf mit sich bringt, umzugehen.

Von Terenz stammt der Satz: Nichts ist so schwierig, dass es nicht erforscht werden könnte. Das stimmt. Doch ohne interessante Begegnungen, Erlebnisse, Gespräche, Bücher und Reisen würde es mir schwerfallen, neue Geschichten zu schreiben.
Ich brauche aber auch genügend Zeit, um mit mir und meinen Romanideen allein zu sein. (Alleinsein ist nur traurig ohne Beschäftigung!)

Aber Achtung – Abstand halten!
Natürlich muss man all die tollkühnen, manchmal auch komischen Abenteuer des Lebens, die Fährnisse, Schicksalsschläge, Glückseligkeiten, die Hochs und Tiefs nicht nur erleben, sondern auch überleben (s. das Foto mit dem Reiter 🙂 ), damit man sie – mit einem gewissen Abstand – reflektieren und darüber schreiben kann. Denn, wohlgemerkt:

Die Hand, die die Feder hält, darf beim Schreiben nicht mehr zittern!
Mit anderen Worten: Man braucht einen zeitliche Distanz, bevor man sich etwas von der Seele schreibt. (Im anderen Fall wird eine Lamentatio daraus und der Leser merkt’s und wendet sich ab mit Grausen. 🙂 )

Wer nichts erlebt hat, hat auch nichts zu erzählen
– das gilt natürlich gleichermaßen für den Alltag, den Stammtisch, das wöchentliche Kaffeekränzchen, den Saunabesuch oder die Normandiereise mit meinen Freundinnen Anke und Anette!
Man muss ja nicht alles so ernst nehmen wie das Schreiben …

Santé und viel Spaß! 🙂

Viel Vergnügen beim Lesen meiner Romane wünscht

Helene L. Köppel

My fantasy is my castle

 

Link zu den Leseproben – hier geht’s lang!

 


 

 

 

 

 

 

 

Finale am Montségur – vor genau 770 Jahren!

Am frühen Mittwoch Morgen, dem 16. März 1244 – also vor 770 Jahren -, erschien Hugues d`Arcis, der königliche Seneschall von Carcassonne, um die Feste Montségur im Namen des Königs von Frankreich in Besitz zu nehmen. Vorausgegangen war eine zehnmonatige, zermürbende Belagerung, die die Kapitualtion der dort verschanzten Katharer zur Folge hatte. Auf dem in “einem Gebirgswinkel mit schreckenerregenden Felswänden” gelegenen Fort lebten zum Zeitpunkt der Belagerung ca. 360 Personen, darunter 150 Laien (Ritter, Faidits, Soldaten, Söldner usw.). An Gebäuden gab es einen Bergfried für die Familie der Grundherren, diverse Herbergen, Häuser, Hütten, Straßen, eine Barbakane und einen Kampfplatz. Ein Bäcker, ein Arzt und ein Barbier arbeiteten auf der Burg, es gab eine große Nähstube, in der auch Waffenröcke für die Verteidiger gefertigt wurden, z.B. gesteppte, dick gepolsterte Mäntel für den Winter. Die religiöse Gemeinschaft der Katharer wurde vom Bischof des Toulousain geleitet, Bertrand Marty und seinen Diakonen.

Alles ging seit Jahrzehnten seinen Gang, bis dem “Drachenkopf”, wie Rom den Sitz der verbotenen Kirche nannte, der Kopf abgeschlagen wurde …

Mehr über das grauenvolle Finale am Montségur und was ihm voraus ging, können Sie in meinem Roman ESCLARMONDE – Die Ketzerin vom Montségur nachlesen:

Wie es heute – 770 Jahre danach – auf dem Montségur aussieht, zeigt Ihnen mein Autorenkollege Udo Vits, der vor Ort wohnt und den nachfolgenden You-Tube-Film gedreht hat:

FINALE AM MONTSÉGUR VOR GENAU 770 JAHREN – UND HEUTE SPRICHT MAN WIEDER DARÜBER?

Die Prophezeiung eines Katharers, die sich erfüllt hat?

IN SIEBENHUNDERT JAHREN … wird der Lorbeer wieder ergrünen!

Guilhem Belibaste gilt als der “letzte Katharer” – sein Abgang auf dem Scheiterhaufen im Jahr 1325 war “spektakulär” – und er erfand das Bonmot: In siebenhundert Jahren wird der Lorbeer wieder ergrünen!
Belibaste war Perfekt, aber KEIN perfekter Katharer, denn er tötete jemanden im Streit (bevor er fromm wurde) und er liebte die Frauen (auch noch, nachdem er fromm geworden war).

Und warum ausgerechnet Lorbeer?
Der Lorbeer galt zum einen als Siegeszeichen und Unsterblichkeitssymbol. Lorbeerblätter wurden aber auch dem Sonnengott Apoll geweiht – und die Katharer verehrten als Dualisten ihren Gott des Lichtes.

ZURÜCK ZUR STARTSEITE “KATHARER”

Wie es zum Kreuzzug gegen die Katharer kam und wie alles endete, erfahren Sie auf den nachstehenden Seiten
z.B. Zeittafel zur Geschichte, Teil 1
oder Zeittafel der Geschichte, Teil 2,
Empfehlenswert auch: Ein Streifzug durch die Katharerzeit.
Der Kampf um Toulouse: “Ai Tolosa,1”, und “Ai Tolosa 2”.
Die Geheimen Schriften, Scripta secreta
Die Katharer und ihr Glaube an die beste aller Welten”
Alles über den Kampf um den Montségur
Finale am Montségur
“Ein ketzerisch Lied”
oder aber in meinen Historischen Romanen

 

VOLTAIRE und die “Affäre Calas”

Correspondance Voltaire

Als im Jahr 2008 nach intensiven Quellenstudien mein Roman über den Justizskandal “Jean Calas” erschien (Aufbau-Verlag, Berlin), bat mich die Voltaire-Stiftung in Bad Liebenwerda (Correspondance Voltaire) um einen Artikel für ihre Website.
Diesen Beitrag stelle ich nun – unter Verwendung eigener Toulouse-Fotos (2004) hier auf meiner Website ein:

UM WAS GING ES IM FALL CALAS:

JEAN CALAS, Tuchhändler und Hugenotte aus Toulouse wurde am 18. November 1761 vom Toulouser Capitoul für schuldig befunden, seinen Sohn umgebracht zu haben. Man warf ihm vor, er habe verhindern wollen, daß dieser zum katholischen Glauben übertritt. Am 10.3.1762 wurde Jean Calas bei lebendigem Leib aufs Rad geflochten, wo er starb. Voltaire erreichte in einer 3 Jahre dauernden europaweiten zäh und mit erheblichen finanziellen Mitteln geführten Kampagne, daß dieser abscheuliche Justizmord als solcher anerkannt werden musste und die Angehörigen Calas eine Entschädigung erhielten.

VOLTAIRE und die “Affäre Calas”  von Helene L. Köppel

Was soll man einem Menschen antworten, der einem sagt, dass er lieber Gott gehorche als Menschen und der sich folglich sicher ist, sich den Himmel zu verdienen, wenn er einen erwürgt?“, schreibt Voltaire im Artikel ‘Fanatismus’ seines Phiolosophischen Wörterbuchs. Diese Warnung bezieht sich auf die Fundamentalisten seiner Zeit –  im besonderen Maße aber auf den Fall des Hugenotten Jean Calas, für dessen Rehabilitierung er sich 1762 mit großer Zähigkeit und erheblichem finanziellen Engagement eingesetzt hat.
 

Jean Calas, ein bis dahin rechtschaffener, unbescholtener und geachteter Tuchhändler in Toulouse, gehörte zu den wenigen Reformierten der Stadt, die es zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten. Er wurde gemeinsam mit seiner Familie angeklagt, seinen Sohn Marc-Antoine erhängt zu haben. Begründung des Gerichts: Marc-Antoine habe sich vom reformierten Glauben abgewandt, um zum Katholizismus überzutreten.

Eingangstür Rue des Filatiers 50

Inschrift Calas Rue des Filatiers 50

“Haus von Jean Calas wo der Leichnam seines Sohnes Marc Antoine am 13. Oktober 1761 aufgefunden wurde.”

Rue des Filatiers 50 Innenhof

Was genau geschah am 13. Oktober 1761 in Toulouse, in der Rue des Filatiers 50?

Lavaisse, ein junger Freund der Familie kommt zu Besuch. Jean Calas, seine Frau und seine Kinder laden ihn zum Abendessen ein. Man speist gemeinsam, unterhält sich über familiäre Dinge und über die “Altertümer auf dem Rathaus” (umstrittene Kunstwerke). Man lacht miteinander.

Doch die Familienidylle ist trügerisch …

Voltaire schreibt ein Jahr später über diesen Abend (er leiht seine Stimme der Ehefrau und Mutter):
“Da wir am Nachtische waren, steht dieses unglückliche Kind, ich meine meinen ältesten Sohn Marc-Antoine, von der Tafel auf und geht durch die Küche, wie es seine Gewohnheit war, hinweg. Die Magd sagt zu ihm: Frieren Sie, Herr Calas? Wärmen Sie sich hier!
Nichts weniger, antwortet er, ich bin im Gegenteil ganz erhitzt! Um ungefähr 9 3/4 Uhren nahm unser Besuch Abschied von uns, wir gaben unserem zweiten Sohn die Fackel, den Gast zu begleiten und den Weg zu weisen. Sie gingen miteinander hinunter. Im Augenblick aber, als sie drunten waren, hören wir lautes Geschrei und Lärm, konnten aber nicht unterscheiden, was man redete. Mein Mann lief hinzu, ich aber blieb zitternd auf der Galerie, ich durfte nicht hinunter gehen, ich wusste nicht, was es wohl sein möchte …”

Was es wohl sein möchte?

Marc-Antoine hängt tot am Türrahmen des im Keller befindlichen, väterlichen Kontors. Hat er sich umgebracht, weil man ihm, als Hugenotte, nach abgeschlossenem Jurastudium die Ausübung des Berufes verbot? Marc-Antoine war in den Wochen zuvor schwermütig gewesen.

Jean Calas, sein Vater, 64 Jahre alt – entsetzt, erschüttert –  weiß, wie man in Toulouse mit Selbstmördern verfährt: Sie werden mit dem Gesicht nach unten zum Richtplatz geschleift, man bewirft sie mit Steinen und hängt sie an den Galgen.
Diese Schmach will er seiner Familie und seinem toten Sohn ersparen.

Und nun begeht Jean Calas den größten Fehler seines Lebens:

Er beschließt, den Suizid als Mord hinzustellen:  Ein Fremder muss das Abscheuliche getan haben! Das ist für ihn, in dieser furchtbaren Stunde, die Wahrheit! Das Unglück spricht sich noch in der Nacht wie ein Lauffeuer herum und ruft die Bruderschaft der Weißen Büßer * auf den Plan, erbitterte Feinde der Hugenotten, fanatische katholische Glaubenswächter. Die Büßer, angetan mit weißen Kutten und langen spitzen Kapuzen mit Augenschlitzen, nutzen die Situation, um es den Hugenotten wieder einmal zu zeigen: Sie rotten sich zusammen, eilen zum Haus der unglücklichen Familie, schreien:

“Es  ist sein Vater und seine protestantische Blutsverwandtschaft, die ihn ermordet hat; er hat wollen katholisch werden, er sollte den folgenden Tag abschwören, sein Vater hat Hand an ihn gelegt und ihn erwürget. “

Die Gerichtsbüttel kommen. Die Stimmung heizt sich weiter auf. Die halbe Stadt läuft zusammen. Obwohl die katholische Magd ihren langjährigen Arbeitgeber und auch alle anderen Anwesenden entlastet, wird die gesamte Familie verhaftet, auch die Magd. Alle werden sie an “Eisen und Band” geschlossen, das Familienvermögen wird, wie es jahrhundertelang die Inquisition vorgemacht hat, eingezogen. Jean Calas klagt man des Kindesmordes an; den Hausgast Lavaisse bezichtigt man, Henker einer protestantischen Versammlung zu sein, “die jeden erwürgte, der die Religion ändern wolle”. Dies sei “die gewöhnliche Jurisprudenz der Protestanten”, heißt es in der Stadt. Gerüchte laufen von Haus zu Haus, von väterlichen Drohungen ist die Rede. Nicht wenige Leute bilden sich ein, Marc-Antoines gellende Stimme in der Nacht gehört zu haben.

Richter des Toulouser Gerichts

Das Urteil

Am 9. März 1762 sprechen die Richter mit einer Mehrheit von acht zu fünf Stimmen Jean Calas schuldig und verurteilen ihn zum Tode durch das Rad. Sein jüngster Sohn Pierre wird auf Lebenszeit aus Frankreich verbannt, die Töchter ins Kloster gesteckt, die anderen Angeklagten werden freigesprochen. Weil Jean Calas auch nach dem Urteil kein Geständnis ablegt, kommt die Folter zum Einsatz.

Mit Feuer bringt man seine Zehen und Finger zum Platzen und enthäutet sie. Doch Jean Calas bleibt standhaft.

Seine letzten Worte waren: “Ich habe die Wahrheit gesagt, ich sterbe unschuldig …” Danach zerschlug ihm der Henker mit einer Eisenstange Knochen und Rückgrat, um ihn aufs Rad flechten zu können, wo Calas noch so lange litt, bis man ihn gnädigerweise erwürgte. Seine Asche wurde in alle Winde zerstreut.

Die Rolle der Justiz im Fall Calas

Zwar war das Strafverfahren für ganz Frankreich seit dem Jahr 1670 durch die Ordonnance Criminelle einheitlich geregelt, in der Praxis sah es jedoch anders aus. Die “Capitouls” (Konsuln) von Tolouse – einige gehörten der oben genannten Bruderschaft der Weißen Büßer an  – waren die Richter der ersten Instanz. Das Strafrecht des Ancien Régime kannte keine Gewaltenteilung. Es sah keinen Anwalt für den Angeklagten, auch keine Gegenüberstellung mit den Zeugen vor. Stattdessen machte das Gericht vom sogenannten Monitoire Gebrauch, ein Aufruf zur Denunziation an jedermann. Vermutungen, Erzählungen vom Hörensagen – alles absolut geheim – wurden in Viertel- und Achtel-Beweisen umgemünzt, addiert, so daß aus 4 Viertel-Beweisen ein ganzer Beweis wurde! Jean Calas erhielt auch keine Abschriften über diese Aussagen.
Das Todesurteil stützte sich also auf reine Indizien und mehr oder weniger fingierte oder zurechtgebogene Zeugenaussagen.

“Auf diesen Wahn hat man das Urteil gegründet”, kommentierte Voltaire dies später. Die einzige Möglichkeit, das Urteil aufheben zu lassen, bestand für Calas darin, den königlichen Gerichtshof, das sog. Parlement, anzurufen, doch dieses – erzkatholisch und erzkonservativ – stützte sich einzig auf die “Fakten” aus der ersten geheimen Verhandlung. Unter solchen Bedingungen hatte der Hugenotte Jean Calas keine Chance auf eine gerechte Verhandlung.

Die Rolle der römisch-katholischen Kirche und der Weißen Büßer

Obwohl es keinen Beweis gab, dass Marc-Antoine Calas je die Absicht hatte, konvertieren zu wollen, nutzte die katholische Kirche die Gelegenheit, indem sie Gerüchte streute, ihre “eigenen Wahrheiten” verbreitete, den Pöbel aufputschte – ja, sogar veranlasste, dass Marc-AntoinDie Büsser heute - imme rnoch aktiv!e Calas als Katholik (der er nicht war!) und Märtyrer begraben wurde.
Die Weißen Büßer hielten ein feierliches Hochamt für den Jungen ab, errichten ihm ein prächtiges Grabmal, auf das man sein Bildnis stellte, mit einem Palmzweig in der Hand.
“Das Wort Kindesmörder und – was noch schlimmer war – Hugenotte ging in der ganzen Provinz von Mund zu Mund”, schreibt Voltaire in seinem Philosophischen Wörterbuch.

Was Jean Calas` Verurteilung und Hinrichtung noch beschleunigte, war, so Voltaire, die Nähe zu dem berüchtigten Fest, das die Toulouser jährlich zum Andenken an die Niedermetzelung der viertausend Hugenotten feierten (200-Jahr-Feier, 1562-1762!).
Die fanatischen Büßer erklärten dabei öffentlich, das Schafott, auf dem man Calas rädern werde, würde die größte Zierde des Festes sein, und die Vorsehung hätte dieses Schlachtopfer beschert, damit es der heiligen Religion dargebracht werden konnte.

Voltaire – das Gewissen Frankreichs – schaltet sich ein

Voltaire ist 68 Jahre alt und krank, als er von der Affäre Calas hört. Zunächst von der Schuld des Jean Calas überzeugt, beginnt er bald zu zweifeln. Er untersucht den Fall und stellt fest, dass eine solche Verschwörung unmöglich sei: “Wie hätte der Vater, selbst mit starker Beihilfe anderer, seinen Sohn an beide Flügel einer Türe auf dem untersten Stockwerk aufhängen können, ohne gewaltigen Kampf und Widerstand, ohne greulichen Tumult?”


Voltaire besitzt einflussreiche Freunde

Er ruft ein Komitee ins Leben, das ihn bei seinen Bemühungen um eine Revision unterstützt. Er will gewinnen – und zugleich die Ehre der Familie Calas wiederherstellen. Er verpflichtet Anwälte und – das Wichtigste! – er setzt ersmals in der Geschichte das ein, was heute eigentlich die PresseBrief der Witwe Calas in deutscher Überseztung übernehmen sollte:

Voltaire stellt die Öffentlichkeit her!

Er verfasst sog. Denk- und Schutzschriften im Namen der Witwe Calas und ihrer Söhne und verschickt sie auf eigene Kosten in halb Europa (auch in Deutschland). Sein Vorhaben gelingt: Endlich nimmt sich der König des Falles an und rehabilitiert die Familie Calas. Am 9.3.1765 verkündet der Kronrat posthum die Unschuld von Jean Calas. Im September 1762 antwortete Voltaire auf die Frage, warum er sich für eine Wiederaufnahme des Verfahrens im Fall Calas einsetzte: “Weil sich sonst keiner darum gekümmert hat.”

Voltaire hat zum einen die Richter angeklagt, auf das unsägliche Monitoire verwiesen (s.o.) –  und er hat den Blick auf England gerichtet, das damals bereits die Religionsfreiheit garantierte. Die Hauptschuld für diesen Justizskandal sah er jedoch bei den Fanatikern, der katholischen Kirche, den Weißen Büßern von Toulouse  – und dem “Geschrei des rasenden Pöbels”, dem unaufgeklärten, ungebildeten Volk.
(Voltaire: “… es ist nicht alles verloren, wenn man das Volk in den Stand setzt, zu merken, dass es einen Geist hat.”)

Was bleibt?

Dass Voltaire am Beispiel Calas für eine umfassende Strafrechtsreform eintrat und England, wo Gerichtsverhandlungen nicht geheim waren, als glühendes Beispiel hinstellte, hat in Frankreich dafür gesorgt, dass der Willkür der Richter ein Riegel vorgeschoben wurde.

“Unser Ziel muss sein, die Fanatiker um ihren Einfluss zu bringen!”

Dass sich Voltaire 1763 in seiner Schrift “Über die Toleranz” (Traité sur la tolérance) vehement für Religionsfreiheit aussprach und nachwies, dass Jean Calas vor allem ein Opfer des Fanatismus wurde, ist für uns alle Verpflichtung, wachsam zu sein.

Voltaire hat die Affäre Calas für die Fortführung seines eigenen Kampfes gegen Fanatismus und Aberglauben benutzt. Dabei setzte er auf Vernunft, Toleranz und Bildung – und auf öffentlichen und freien Zugang zu allen Informationen – hohe Güter, die auch heute, im 21. Jahrhundert, von uns gehegt, beschützt und verteidigt werden müssen.

Helene Luise Köppel

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Fotos: Helene L. Köppel privat

Quellen:

Authentische Briefe welche das traurige Schicksal der reformierten Familie Calas zu Toulouse nach der Wahrheit vor Augen legen”, aus dem Französischen übersetzt, 1762, 44 S. (in Privatbesitz Helene L. Köppel)

Albert Gier/Chris E. Paschold”, Voltaire. “Die Toleranz-Affäre”, Bremen, 1993

“Voltaire – Über die Toleranz, 1763, in: “Recht und Politik”, Hg. und Nachwort von Günther Mensching, Frankfurt/M. 1978

Zitate:

Voltaire “Für Wahrheit und Menschlichkeit”, Stuttgart 1939
Voltaire “Korrespondenzen aus den Jahren 1749 bis 1760, Leipzig 1978
Voltaire ” Philosophisches Wörterbuch, Leipzig 1984

Belletristik:

Helene L. Köppel, “Die Affäre Calas”, Berlin 2008; “Die Affäre C.”, 2013, Taschenbuch u. E-book

Anmerkung:

* Weiße Büßer von Toulouse: Diese Bruderschaft wurde Anfang des 13. Jahrhunderts in Toulouse gegründet, um das Kreuzfahrerheer im Kampf gegen die Katharer zu unterstützen; 1614 Neugründung; sieben eigene Häuser in Toulouse, relativ unabhängig von der römisch-katholischen Kirche; am Gründonnerstag zog die Bruderschaft in stundenlanger Prozession durch die Stadt.